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Gustav Pauli
Abb. 12. Dürer, Aquarell Radierung von W. Hollar (P. 2093)
Hollar hat im ganzen nach Partheys Verzeichnis 2 5 Kopien nach Dürer angefertigt.
Die Zahl mag gelten bleiben, denn an Stelle eines zweifelhaften Vorbildes (P. 102, Ecce
Homo) wüßte ich ein unzweifelhaftes neues zu nennen, das Partheys Aufmerksamkeit
entgangen ist. Unter diesen 25 Dürerarbeiten, die Hollar zum Teil in der Sammlung
seines Gönners Arundel kennengelernt hatte, befindet sich manches Bekannte: das in
mehreren Variantenkopien überlieferte Bildnis von Dürers Vater, das Madrider Selbst-
bildnis von 1498, die beiden Fassungen des Bildnisses der Fürlegerin und einige Drucke.
Die Zeichnungen dagegen, welche der Mehrzahl von Hollars Kopien zugrunde liegen,
waren und sind z. T. noch immer verschollen. Nur drei unter ihnen waren von Lipp-
mann in seinen Kodex der Dürerzeichnungen aufgenommen, kleine Federskizzen zu
Schmuckstücken in der Sammlung des Herrn v. Feder zu Karlsruhe: L. 433, 434, 437,
die den Nummern 2565, 2561 (oben) bei Parthey entsprechen. Die ersten beiden Blätt-
chen hingen, wie auf der Hollarschen Radierung ersichtlich, ursprünglich zusammen.
— Diese gehören einer Reihe von leicht entworfenen Vorlagen für Goldschmiedearbeiten
an, die ihrem stilistischen Charakter nach in den Jahren von i5i5 bis i52O entstanden
sein dürften. (Ein Medaillenentwurf mit dem Spenglerschen Wappen in der Federschen
Sammlung in Karlsruhe L. 436 ist i5i6 datiert.) Außer den bei Lippmann erwähnten
Blättern sind inzwischen noch einige andere Vorbilder Hollars bekanntgeworden: ein
Gustav Pauli
Abb. 12. Dürer, Aquarell Radierung von W. Hollar (P. 2093)
Hollar hat im ganzen nach Partheys Verzeichnis 2 5 Kopien nach Dürer angefertigt.
Die Zahl mag gelten bleiben, denn an Stelle eines zweifelhaften Vorbildes (P. 102, Ecce
Homo) wüßte ich ein unzweifelhaftes neues zu nennen, das Partheys Aufmerksamkeit
entgangen ist. Unter diesen 25 Dürerarbeiten, die Hollar zum Teil in der Sammlung
seines Gönners Arundel kennengelernt hatte, befindet sich manches Bekannte: das in
mehreren Variantenkopien überlieferte Bildnis von Dürers Vater, das Madrider Selbst-
bildnis von 1498, die beiden Fassungen des Bildnisses der Fürlegerin und einige Drucke.
Die Zeichnungen dagegen, welche der Mehrzahl von Hollars Kopien zugrunde liegen,
waren und sind z. T. noch immer verschollen. Nur drei unter ihnen waren von Lipp-
mann in seinen Kodex der Dürerzeichnungen aufgenommen, kleine Federskizzen zu
Schmuckstücken in der Sammlung des Herrn v. Feder zu Karlsruhe: L. 433, 434, 437,
die den Nummern 2565, 2561 (oben) bei Parthey entsprechen. Die ersten beiden Blätt-
chen hingen, wie auf der Hollarschen Radierung ersichtlich, ursprünglich zusammen.
— Diese gehören einer Reihe von leicht entworfenen Vorlagen für Goldschmiedearbeiten
an, die ihrem stilistischen Charakter nach in den Jahren von i5i5 bis i52O entstanden
sein dürften. (Ein Medaillenentwurf mit dem Spenglerschen Wappen in der Federschen
Sammlung in Karlsruhe L. 436 ist i5i6 datiert.) Außer den bei Lippmann erwähnten
Blättern sind inzwischen noch einige andere Vorbilder Hollars bekanntgeworden: ein