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Robert Schmidt


in Berlin; August der Starke in
Meißen). Aber im württembergi-
sclien Fürstenhaus ist keine der-
artige Familienkonstellation zu
finden. Außerdem wäre auch das
Fehlen jeglichen heraldischen Hin-
weises auffallend.
So konnte nur ein Zufall Aufschluß)
geben. Dieser traf ein. Die Samm-
lung Carl Baer in Mannheim be-
herbergt eine — ebenfalls aus
Schwaben stammende — Ludwigs-
burger Porzellan platte oval, 3 7,5
X 28,5 cm), auf der in farbiger
Malerei unser Monument mit ge-
ringfügigen Abweichungen wieder-
gegeben ist (Abb. 18). Von blauem
Wolkengrund hebt sich der Altar-
bau ab. Die vereinfachten Stufen
sind braun marmoriert; das Mittel-
teil zeigt grüne Marmorierung mit
dunkelgelbem Eierstab unter der
Deckplatte, der Aufbau dunkle

Abb. 17. Monument aus Ludwigsburger Porzellan Purpurfarbe. Die krönende Vase
Frankfurter Kunstgewerbe-Museum ISt in hellem Ockerton gehalten,
die Laubgehänge grün mit blauen
Trauben. Der in Vorderansicht gegebene Engel hat ein weinrotes Obergewand über weißem
Untergewand; der andere ist unten gelb, oben blau (dem scharfen Blau dieser Spätzeit ge-
kleidet. Die schwarzen, teilweise weiß gehöhten Silhouetten stehen auf Goldgrund. Die
ganze Malerei, besonders aber die sehr flau modellierten Engel lassen auf eine künstlerisch
wenig begabte Hand schließen. Dagegen sind die Porträtsilhouetten sehr gut und charak-
teristisch; trotz einiger Abweichungen — besonders im Kostüm und im Kopfputz der
Frauen — sind es unverkennbar dieselben Personen wie auf dem plastischen Monument
und wohl sicher auch von demselben ausgezeichneten Maler hergestellt.
Endlich befindet sich auf dem purpurnen Aufbau oben die Jahrzahl 1789.
Die Rückseite der Platte gab nun erfreulichen Aufschluß über die Personen der Dar-
gestellten. Dort sind nämlich flüchtig mit Rötel aufgezeichnete Kreise zu sehen, in denen
bei den sieben Kindern die Vornamen und Geburtsjahre, bei den Eltern ausführlichere
 
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