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Gustav E. Pazaurek
Abb. a/|. Dannecker, Dorothea Sophie von Württemberg Schloß zu Gatschina
lieh antikisierend. Da aber bei der Büste natürlich die
vielmehr heute noch ge-
nau an derselben Stelle,
wohin sie von Stuttgart
kamen, nämlich im klei-
nen Kabinett der ehemali-
gen Kaiserin Maria Feo-
dorowna in dem 43 Werst
von Petersburg entfernten
Lustschloß Gatschina,
das 1770 von Rinoldi er-
baut wurde und mit seinen
600 reich mit allerhand
Kunstwerken ausgestat-
teten Zimmern ebenso wie
das ein wenig jüngere,
ebenfalls mit Kunstobjek-
tenüppiggesegnete Schloß
Pawlowsk dem Thronfol-
gerpaar von Katharina 11.
zum Aufenthaltsorte an-
gewiesen worden war.
Die Büste Friedrich Eu-
gens1) von 1797 (Abb. 25)
steht künstlerisch — schon
weil sicherlich nach dem
Leben modelliert — un-
gleich höher als das ein Jahr
jüngere Relief desselben
Herrschers im Stuttgarter
Residenzschloß. Wie bei
diesem ist die Auffassung
dem Zeitcharakter ent-
sprechend selbstverständ-
Herrscherembleme in den
Händen — Schwert, Wage und Gesetzrolle — in Wegfall kommen, beschränkt sich das
klassizistische Detail lediglich auf den unter der Manteldraperie kaum sichtbaren
*) Ich verdanke die beiden vorzüglichen Photographien der großen Liebenswürdigkeit des kunstsinnigen und
verdienstvollen Herausgebers der trefflichen Kunstzeitschrift „CTAPblE rOJJbl“, Peter Weiner.
Gustav E. Pazaurek
Abb. a/|. Dannecker, Dorothea Sophie von Württemberg Schloß zu Gatschina
lieh antikisierend. Da aber bei der Büste natürlich die
vielmehr heute noch ge-
nau an derselben Stelle,
wohin sie von Stuttgart
kamen, nämlich im klei-
nen Kabinett der ehemali-
gen Kaiserin Maria Feo-
dorowna in dem 43 Werst
von Petersburg entfernten
Lustschloß Gatschina,
das 1770 von Rinoldi er-
baut wurde und mit seinen
600 reich mit allerhand
Kunstwerken ausgestat-
teten Zimmern ebenso wie
das ein wenig jüngere,
ebenfalls mit Kunstobjek-
tenüppiggesegnete Schloß
Pawlowsk dem Thronfol-
gerpaar von Katharina 11.
zum Aufenthaltsorte an-
gewiesen worden war.
Die Büste Friedrich Eu-
gens1) von 1797 (Abb. 25)
steht künstlerisch — schon
weil sicherlich nach dem
Leben modelliert — un-
gleich höher als das ein Jahr
jüngere Relief desselben
Herrschers im Stuttgarter
Residenzschloß. Wie bei
diesem ist die Auffassung
dem Zeitcharakter ent-
sprechend selbstverständ-
Herrscherembleme in den
Händen — Schwert, Wage und Gesetzrolle — in Wegfall kommen, beschränkt sich das
klassizistische Detail lediglich auf den unter der Manteldraperie kaum sichtbaren
*) Ich verdanke die beiden vorzüglichen Photographien der großen Liebenswürdigkeit des kunstsinnigen und
verdienstvollen Herausgebers der trefflichen Kunstzeitschrift „CTAPblE rOJJbl“, Peter Weiner.