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Dannecker und seine Beziehungen zu Rußland

Halssaum des Schuppen¬
panzers, auf welchem zwei
Flügelniken ein Tropaion
errichten, eine erklärliche
Anspielung auf die militä¬
rische Vergangenheit des
Dargestellten. Ein Lor¬
beerkranz, wie auf dem
Relief, fehlt zum Glück.
Das Gegenstück dazu, die
Büste der offenbar etwas
energischen1) Gemahlin
Dorothea Sophie(Abb.24),
ist ein wenig kühler, förm¬
licher, weniger „gemüt¬
lich“; ist sie doch ohne
unmittelbares Naturstu¬
dium, dagegen unter aller¬
hand Rücksichten ent¬
standen, und der strenge
Typus mag unserem Bild¬
hauer, der täglich von sei¬
ner lieben, kleinen süßen,
immer lächelnden Hein-
rike umgeben war, sicher¬
lich weniger sympathisch
gewesen sein. Die noch
reicheren Gewandfalten,
die schon vom Haupte
herabfallen, lassen nur
den recht männlichen
Kopf heraustreten, der
einen schweren Ähren-
kranz trägt. Geres-Darstellungen waren nicht nur im Petersburger Kreise mehrfach
beliebt, sie sind auch für Dannecker, wie dessen klagende Geres für den Herzog von
Oldenburg 1818—24 mit ihren häufigen kleinen Wiederholungen beweist, naheliegend.
Die Anspielung auf die Mutter, der ihre Tochter in so weite Ferne entführt worden war,
x) Mutter König Friedrichs I.!

Abb. 2 5. Dannecker, Herzog Carl Eugen von Württemberg Schloß zu Gatschina
 
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