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Adolph Donath


(Nr. 92/93) erreichte i3iooo Mark, das
weiße Löwen paar aus frühester Meißener
Zeit (Kat.-Nr. 82/83) g5ooo Mark, die zwei
weißen Adler (Nr. 89/90/ erzielten 71000,
Kirchners sitzender Bär (Nr. 91) ging für
5 7 000 Mark an Cassirer, der weiße Kaendler-
sclie Hahn (Nr. 94) brachte 5i 000. Für die
bemalteTruthenne(Nr.99) bot man 110000,
für die zwei Papageien (Nr. 1io/i 11) 126000,
für die zwei Paradiesvögel (Nr. ii5/ii6)
59000, für die zwei Elstern (Nr. io3/io4)
57600, für die beiden Grauspechte
(Nr. io5/io6) 56ooo, für die zwei Pirole
(Nr. 107/108) 4M00 Mark.
Man dachte damals, daß Meißener Tiere
von solcher Qualität kaum je wieder auf
dem Markte auftauchen würden, es wäre
denn, daß es um die eine oder die andere
von den Plastiken gehen sollte, die in jener
denkwürdigen Museumsdoubletten - A uk-
tion versteigert worden sind. Würde man
sie, so dachte man, „unter der Hand“ kaufen,
dann wäre das große Staunen da: die Riesen-
preise jener Doublettenauktion würden sich
vielleicht mehr als verdoppeln. So dachte
man also im Oktober 1919. Und im Ok-
tober 1920 kam die zweite Versteigerung
der sächsichen Doubletten . . .
Im Grunde genommen fangen die sogenannten „großen“ Preise nicht erst bei den Hun-
derttausenden an. Wenn man sich erinnert, daß zum Beispiel Boettger-Steinzeug, dessen
Tassen und Kannen vor nicht langer Zeit mit kaum mehr als zweihundert Mark be-
wertet wurden, in dieser ersten sächsischen Doublettenauktion Tausende um Tausende
brachten, so gehört auch dieses Kapitel in das Buch der „großen“ Preise, um so mehr, als
Boettger-Steinzeug durchaus nicht rar ist. Unter den markantesten Exemplaren dieser
Spezies erzielten: die vierkantige Teekanne im Stile Berains (Kat.-Nr. 12) 5 100 Mark,
der Becher mit weiblichen Köpfen an zwei Seiten (Kat.-Nr. 21) 7400, das Teedöschen
aus Eisenporzellan (Nr. 3i) 2400, der glatte Bierkrug ohne Deckel (Nr. 33) 2 5oo Mark.
Für zwei kleine Pilgerflaschen mit weiblichen Masken (Nr. 34/35) gab man 45oo Mark,

Abb. 3y. Kronengeier auf Baumstumpf, bemalt in Braun,
Schwarz, Gelb und Rot. 1 73/| von Kaendler modelliert.
H. 5 g cm
Auktionspreis: 178000 Mark (I. Versteigerung der sächsischen
Doubletten bei Lepke, Berlin, 1919)
 
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