RICHARO KURT DONIN Romanische PorMe in Niederösterreich
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kamdA Dabei darf ebensowenig vergessen werden, daß in Bayern und Schwaben bereits
in der ersten Hälfte des XII. Jhs. ein selbständiger Portaltypus sich zu entwickein begann.
Als spezifisch deutsch an den bisherigen niederösterreichischen Portalen ist vor allem
das Betonen des Portals als Teil der Gesamtarchitektur anzusprechen. Die Tore haben von
der Wucht des Baues und der Fassade ihren Teil abbekommen. Das äußert sich schon bei
Fig. 20 Schöngrabern, Portallöwe (jetzt im niederösterreichiscben Landesmuseum)
den frühen sächsischen Portalen, insbesonders der Hirsauergruppe^), spezieli darin, daß
die Gewändeabtreppung aus einzelnen Quadern besteht, die mit der umgebenden Mauer
binden. Dagegen ist beim italienischen Portal sowohi lombardischer ais toskanischer Rich-
^^) „Verwildcrte" italienische Portale sehen ganz
anders als die prächtigen bayrischen Portale des XII. Jhs.
aus. Ein Beispiel solch eines im Aufbau und Ornament
degenerierten itaiienischcn Portals wäre das in Lausigk in
Sachsen (Abb. B. Aleier, Tafei y) aus dem letzten Viertel des
XII. Jhs. Auch soll damit nicht gesagt sein, daß nicht auch
einzelne architektonische Motive bewußt von italienischen
daß dies, wie wir sehen werden, in Bayern am Ende des
XII. Jhs., in Niederösterreich am Anfang des XIII., also
in vorgeschrittener Zeit übiich wird.
Z. B. bei dcn bei B. Meier auf Tafel II und III
abgebildeten Portalen 5, 7, 8 und 9-
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kamdA Dabei darf ebensowenig vergessen werden, daß in Bayern und Schwaben bereits
in der ersten Hälfte des XII. Jhs. ein selbständiger Portaltypus sich zu entwickein begann.
Als spezifisch deutsch an den bisherigen niederösterreichischen Portalen ist vor allem
das Betonen des Portals als Teil der Gesamtarchitektur anzusprechen. Die Tore haben von
der Wucht des Baues und der Fassade ihren Teil abbekommen. Das äußert sich schon bei
Fig. 20 Schöngrabern, Portallöwe (jetzt im niederösterreichiscben Landesmuseum)
den frühen sächsischen Portalen, insbesonders der Hirsauergruppe^), spezieli darin, daß
die Gewändeabtreppung aus einzelnen Quadern besteht, die mit der umgebenden Mauer
binden. Dagegen ist beim italienischen Portal sowohi lombardischer ais toskanischer Rich-
^^) „Verwildcrte" italienische Portale sehen ganz
anders als die prächtigen bayrischen Portale des XII. Jhs.
aus. Ein Beispiel solch eines im Aufbau und Ornament
degenerierten itaiienischcn Portals wäre das in Lausigk in
Sachsen (Abb. B. Aleier, Tafei y) aus dem letzten Viertel des
XII. Jhs. Auch soll damit nicht gesagt sein, daß nicht auch
einzelne architektonische Motive bewußt von italienischen
daß dies, wie wir sehen werden, in Bayern am Ende des
XII. Jhs., in Niederösterreich am Anfang des XIII., also
in vorgeschrittener Zeit übiich wird.
Z. B. bei dcn bei B. Meier auf Tafel II und III
abgebildeten Portalen 5, 7, 8 und 9-
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