RiCHARn KuRT DoNlN Romanische Portale in Niederösterreicli
Fig- 32
Schöngrabetn, Portat an der Südseite der Kirche
Deutsch-Altenburg, Portai an der Sakristei
aufbau vom Norden, spezieH Sachsen, in der Dekoration vom Süden, hauptsächlich der
Lombardei, beeinBußt wird. In Niederösterreich wirkt der sächsische Einschlag stärker und
eigenartiger. Beklagenswert ist, daß so viel zugrunde ging. Die wenigen erhaltenen
Klosterportale hielten, im Gegensatz zu den mehr rückständigen Portalen kleinerer Kir-
chen, gdeichen Schritt mit den übrigen deutschen Portalen. Das beweist, daß die Mark im
Osten um ngo anderen deutschen Ländern nicht viel zurückstand.
Nach 1200 hören zwar diese fremden EinBüsse für Niederösterreich nicht auf, ja, ein-
zelne lombardische Elemente dringen sogar in die Portalarchitektur ein; doch werden
alle diese fremden Bestandteile jetzt in viel selbständigerer Weise geeint. Leider ist von
Portalen aus der ersten Hälfte des XIII. Jhs. nocii weniger übrig gebiieben. Aber diese
ganz wenigen, den Eintritt in kleine Rundbauten vermittelnden Tore lassen in ihrer Eigen-
art doch ahnen, wie selbständig das Herzogtum Österreich das vom Auslande Gelernte
verwertete. Weich originelle Lösungen rnögen die nicht mehr vorhandenen Portaie größerer
Kirchen und der Babenberger Burgen geboten haben. Wo sich, wie im Tullner Westportal,
wenigstens bruchstückweise ein Portal einer bedeutenderen Kirche gerettet hat, da wirkt
es trotz aller fremden Entlehnungen in seiner einfachen Gliederung als eine durchaus
eigenartige Schöpfung dieses Landes, wie ein versteinertes Zeugnis jener hohen Kuitur
der Biütezeit babenbergischer Herrschaft.
Fig- 32
Schöngrabetn, Portat an der Südseite der Kirche
Deutsch-Altenburg, Portai an der Sakristei
aufbau vom Norden, spezieH Sachsen, in der Dekoration vom Süden, hauptsächlich der
Lombardei, beeinBußt wird. In Niederösterreich wirkt der sächsische Einschlag stärker und
eigenartiger. Beklagenswert ist, daß so viel zugrunde ging. Die wenigen erhaltenen
Klosterportale hielten, im Gegensatz zu den mehr rückständigen Portalen kleinerer Kir-
chen, gdeichen Schritt mit den übrigen deutschen Portalen. Das beweist, daß die Mark im
Osten um ngo anderen deutschen Ländern nicht viel zurückstand.
Nach 1200 hören zwar diese fremden EinBüsse für Niederösterreich nicht auf, ja, ein-
zelne lombardische Elemente dringen sogar in die Portalarchitektur ein; doch werden
alle diese fremden Bestandteile jetzt in viel selbständigerer Weise geeint. Leider ist von
Portalen aus der ersten Hälfte des XIII. Jhs. nocii weniger übrig gebiieben. Aber diese
ganz wenigen, den Eintritt in kleine Rundbauten vermittelnden Tore lassen in ihrer Eigen-
art doch ahnen, wie selbständig das Herzogtum Österreich das vom Auslande Gelernte
verwertete. Weich originelle Lösungen rnögen die nicht mehr vorhandenen Portaie größerer
Kirchen und der Babenberger Burgen geboten haben. Wo sich, wie im Tullner Westportal,
wenigstens bruchstückweise ein Portal einer bedeutenderen Kirche gerettet hat, da wirkt
es trotz aller fremden Entlehnungen in seiner einfachen Gliederung als eine durchaus
eigenartige Schöpfung dieses Landes, wie ein versteinertes Zeugnis jener hohen Kuitur
der Biütezeit babenbergischer Herrschaft.