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ANTON MAT^JÜEK Das Mosaikbild des Jüngsten Gerichtes am Prager Dome

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Es gibt wohl in der Geschichte der Mosaikkunst wenige Beispiele, daß ein Werk
von solchem Umfange auf der Außenseite einer Architektur angebracht worden wäre.
Die Fläche des Prager Mosaiks mißt etwa 85 ^). Dieselbe ist piastisch von den rechts

und iinks an der Wand anliegenden Fialen, unten von den Spitzbogen der Arkaden, oben
von dem stark vorkragenden und das EinHießen des Wassers abwehrenden Hauptsimse um-
rahmt. Damit man das Mosaik an die Mauer, welche aus glatt zugehauenen Quadern gebaut

Fig- 93 Prag, St. Veit, Mosaikbild des Jüngsten Gericbtes
(aufgenommen durch Eckert vor der Herabnahme des Bildes im Jalire 1891)

ist, befestigen konnte, mußte man in die Mauer in regeimäßigen quadratischen Zwischen-
räumen (37 cm) gabelige, mit Blei umgossene Riegelhaken versenken'*). Auf den Haken
wurde ein Drahtnetz ausgespannt, darauf die erste Mörtelschicht angeworfen"), dieselbe
wurde mit regeimäßigen Einschnitten gefurcht und dann mit der zweiten, die Würfelchen
erst verkittenden Mörtelschicht bedeckt.

3) Podtahas Ma8e im 1. c. Artikel S. 228. j,, Eclterts Photographie des Mosaiks ans dem

Podlalia ibidem u. „Vyrocni zprävy jednoty pro Jabre 1890 ist dieses Netz in den abgebrochenen Teilen
dostavSni chramu sv. Vita", t8go, S. 8. des Mosaiks sichtbar.

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