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46 ANTON GNIRS Die christliche Kultanlage aus konstantinischer Zeit am Piatze des Domes in Aquileia

Fig. 109 Tierbild (Lamm) 7 im Mosaikfeld II

in ihren Dekorationswerten wie in der inhaltlichen Bedeutung von der Westwand weg'
gegen das Jonasmosaik zu vor allem im Mittelschitfe eine Steigerung auszudrücken sucht.
Folgende Zusammenstellung enthält einen Katalog der Bilder in den zehn Mosaikfeidern
des Kultbaues (Zählung nacli den römischen Zahlen auf dem Plan Fig. 103, Steiiung der
dort eingetragenen Zahlen deutet die Biidiag'e an):

I. Im rückwärtigen Teile des Saales entwickelt sich in der ganzen Breite des Raumes
das Mosaikbild einer von verschiedenartigen Fischen, Wasservögeln und Weichtieren be-
lebten Meereshäche, auf der in drei Zonen Darstellungen aus dem Jonaszyklus, dann ein-
zeine Schitfe mit Putti beim Fischfang (Fig. 106 und Taf. XX 3) und bei der Entenjagd
und schließlich am Strande mit der Angei hschende Putti verteilt sind. Ungefähr in der
Mitte der Mosaiküäche (Fig. 103) ist nachträglich in einem kreisrunden Felde die Dedi-
kationsinschrift") an den Bischof Theodorus als den Bauherrn nach dessen Tode (319) ein-
gesetzt worden (Fig. 107).

Zunächst wiederholen sich hier drei bekannte Jonasbilder: 1. Jonas wird vom Schiffe
aus durch einen Mann der Besatzung in den Rachen des Ungeheuers geworfen (Fig. 108 und
Taf. XVIII, XX 1). Links von der Gruppe im Schiffe ein mit der Dalmatika bekleideter Orans,
rechts eine sitzende, nackte Gestalt, die das Ruder führt. 2. Jonas wird von dem Ungeheuer
auf ein Ruhebett ausgespieen (Taf. XIX 1). 3. Der Traum des Jonas in der Kürbislaube
(Taf. XIX 2). Der Meerwurf zeigt den gewöhnlichen Typus dieser Darstellung. Daneben findet
sich aber im Bilde der Ausspeiung eine ungewöhnliche Erweiterung, indem der gerettete

9) Die Inschrift ist ergänzt folgend zu iesen: ^ TTteorfor^ A^M [njrfy'nmnfg jDw ownyo^t!^ yocMnfo
oi#MM ^ ^IorfoM tforfi'otMfi'.
 
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