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AwiON GNTRS Die cliristliclie Kultanlnge aus konstantiniscber Zeit am Piatze des Domes in Aquileia 147

Fig. 110 Tierbild (Reb) 8 im Mosaikfeld II

Prophet aus dem Rachen des Ungeheuers auf das Ruhebett zuhiegt, auf dem er später unter
der Rürbislaube liegt. Auf diese Weise ist im Bilde die sonst auch gerne versuchte Ver-
bindung der Rettungsszene mit der Ruhe des Propheten angedeutet. In den Vorlagen des
Mosaikmalers scheint auch die vierte, den Zyklus schließende Szene aufgenommen gewesen
zu sein, die Jonas unter freiem Himmel oder unter der vertrockneten Staude darstellt.
Entweder wurde die hier auf einem abgestorbenen Baumstamme sitzende nackte Figur des
Propheten vom Rünstier nicht verstanden oder auch absichtlich als Fischer umgestaltet,
der neben sich den Fischkorb stellt und mit der Angel arbeitet ((Taf. XX 2). Die Gestait
ist eher typisch für die fast ausnahmslos nackt wiedergebene Prophetenhgur, während hier
sonst gehügelte Putti zur Darstellung des Fischfanges verwendet sind (Taf. XX 3 und 4).

Die Verbindung der Fischerszenen mit dem Jonaszyklus als Allegorie des Seelenfanges
und der Seelenrettung* im Jenseits ist schon dem früheren christlichen Bilderschatz seit dem
III. Jh. geläuhg (vgl. Wandfresko in der Nekropoie von Cagliari, Wulff, Die altchristiiche
Kunst, p. 92 ff.).

II. Sechs einzelne Tierbiider, die gegensinnig in die von Kreishächen und Mandeln
gebildeten Medaillons zu drei Paaren zusammengestellt sind: Ziege und Esel, Widder und
Hirsch, Hase und Ziegenbock, Lamm und Reh (Fig. 109 und ] ]o).

III. Die Mitte des Feldes trägt in reicher Umrahmung ein allegorisches Bild (1), das als
Triumph der Eucharistie gedeutet werden kann(Taf. XXI 4). Die Viktoria hält mit derRechten
den Siegeskranz über einen mit Broten gefüllten Korb und in der Linken einen Palmzweig.
Das mit einer breiten Fußplatte ausgestattete Gefäß (Krater mit Wein?) zur Linken der
Viktoria ist in den oberen Partien zerstört. Folgende zehn Einzelhguren (Taf. XXI, XXII),

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