156 ANTON GNfRS Die christiiche Kultanlage aus konstantinisclier Zeit am Piatxe des Domes in Aquileia
Kehlen der Decke füllte eine Stuckleiste, von Rohrbündein gehalten, aus der abgeschrägte
Prohlstücke (Winkeigröße 120") stammen, deren Unterseite rotbraun, die geneigte Fiäche
heilrot gestrichen ist.
Schwierigere Rekonstruktionsprobieme stelit die Unterbringung der im abgesonderten
Raume I auf das Mosaikfeld herabgefalienen und dort aufgefundenen Deckenreste. Als
Fragment einer oberhalb des Fundplatzes gespannten Wölbung konnte aus einem ungefähr
o'2ß ut tief eingedrückten Teil des Fischmosaiks an der Grenze zwischen den Mosaik-
teppichen I und II neben der Rille des Schrankeneinbaues ein aus keilförmig gesetzten
Ziegeln gemauerter Gewölberest (0 74 w lang) mit unten anhaftendem Verputz samt seiner
Bemalung gehoben werden. Dieses Bruchstück zeigt allseits angebrochen die geometrische
Ornamentierung einer kassettierten Fiäche. Daneben lagen in der Schrankenrille noch
kleinere Stücke bemalten Rohrdeckenverputzes, wie sie im vorderen Teil der Schiffe beob-
achtet wurden. Es handelt sich hier um den Rest der Leibung eines von der Freistütze
zwischen Feld I und II zur Nordwand des Saaies gespannten Bogens. Dazu kommen noch
frühere Funde von der gleichen Gewölbkonstruktion über dem Raume des Mosaikfeldes I.
Auf den mittieren Partien des Jonasmosaiks sind geiegentiicii der Grabungen des Jahres
igop größere Plafondreste, an abgestürztem Zieg'eiwerk eines Gewöibes noch hangend, ge-
hoben worden. Sie zeigen in reichem Farbendekor gegiiederte Fiächen, dazwischen einen
breiten Rankenfries in goldgelber Farbe. Hieher gehören ferner Stücke mit Architekturmaierei
(K.onsolen, Gesimse) und ein Dreieckszwickel mit dem Bilde des auf einem Zweige sitzenden
Vogels. Neben diesen Resteti wurde gelegentlich der Arbeiten im Jahre 1914 auch noch ein
größeres Bruchstück aus einer gewölbten Decke mit bemaltem Verputze auf dem Platze
zwischen dem Patriarchengrab und der Inschrift des Bischofs Theodorus von mir gehoben,
das in seiner rechtwinkligenAbmessung von t'6o und 1*50 ;# viel zu breit ist, als daß es
sich nur um den Rest aus einer Bogenleibung der Arkaden-
wand hier handeln würde. Vielmelir vermittelt der abgestürzte
Rest eine gute Vorsteilung von dem Schmuck der gewölbten
Decke, der durch andere kleinere, im gleichen Raume auf-
gelesene Bruchstücke'") eine weitere Ergänzung erhält. Gliede-
rung und Polychromie des architektonischen Deckendekors ist
überaus reich. In voilster Farbenwirkung, in der Rot und Blau
viel verwendet sind, ist eine kassettierte Decke dargestellt, in
deren achteckigen Lakunarien goldgelbe Akanthusrosen hängen
(Fig. 119). Nach den Fundumständen weist dieser Deckenrest
wie die übrigen erwähnten Funde auf die Uberdeckung des
selbständig gegiiederten Raumes über dem Meeresmosaik mit
einer Gewölbekonstruktion hin wie auf eine dreiteilige Arkadeu-
wand als baulichen Abschluß gegen den vorliegenden Kuit-
saal'^). Nicht zu verkennen sind freilich die Schwierigkeiten, die sich einem diesen An-
nahmen folgenden Rekonstruktionsversuch in den Weg stellen, da neben der verbauten
Nordwand nur noch an der Südwand jene Mauerverstärkungen vorhanden gewesen sein
Diese Dcckenreste sind in einem Seitenraume des dem frühmitteiaiteriiciien Kirchiein S. Maria in Vaiie (Ii
Domes mit anderen Funden aus den gieichen Grabungen tempietto) in Cividale. Freilich bewegen sich dort Vorraum
deponiert. und das mit drei Tonnen eingedeclrte Presbyterium in
*7) Diese Deckenanordnung findet eine Paraiieie in iiberaus geringen Dimensionen.
Fig. 11p R.est aus der bemaiten
Decke des Consignatoriums
Kehlen der Decke füllte eine Stuckleiste, von Rohrbündein gehalten, aus der abgeschrägte
Prohlstücke (Winkeigröße 120") stammen, deren Unterseite rotbraun, die geneigte Fiäche
heilrot gestrichen ist.
Schwierigere Rekonstruktionsprobieme stelit die Unterbringung der im abgesonderten
Raume I auf das Mosaikfeld herabgefalienen und dort aufgefundenen Deckenreste. Als
Fragment einer oberhalb des Fundplatzes gespannten Wölbung konnte aus einem ungefähr
o'2ß ut tief eingedrückten Teil des Fischmosaiks an der Grenze zwischen den Mosaik-
teppichen I und II neben der Rille des Schrankeneinbaues ein aus keilförmig gesetzten
Ziegeln gemauerter Gewölberest (0 74 w lang) mit unten anhaftendem Verputz samt seiner
Bemalung gehoben werden. Dieses Bruchstück zeigt allseits angebrochen die geometrische
Ornamentierung einer kassettierten Fiäche. Daneben lagen in der Schrankenrille noch
kleinere Stücke bemalten Rohrdeckenverputzes, wie sie im vorderen Teil der Schiffe beob-
achtet wurden. Es handelt sich hier um den Rest der Leibung eines von der Freistütze
zwischen Feld I und II zur Nordwand des Saaies gespannten Bogens. Dazu kommen noch
frühere Funde von der gleichen Gewölbkonstruktion über dem Raume des Mosaikfeldes I.
Auf den mittieren Partien des Jonasmosaiks sind geiegentiicii der Grabungen des Jahres
igop größere Plafondreste, an abgestürztem Zieg'eiwerk eines Gewöibes noch hangend, ge-
hoben worden. Sie zeigen in reichem Farbendekor gegiiederte Fiächen, dazwischen einen
breiten Rankenfries in goldgelber Farbe. Hieher gehören ferner Stücke mit Architekturmaierei
(K.onsolen, Gesimse) und ein Dreieckszwickel mit dem Bilde des auf einem Zweige sitzenden
Vogels. Neben diesen Resteti wurde gelegentlich der Arbeiten im Jahre 1914 auch noch ein
größeres Bruchstück aus einer gewölbten Decke mit bemaltem Verputze auf dem Platze
zwischen dem Patriarchengrab und der Inschrift des Bischofs Theodorus von mir gehoben,
das in seiner rechtwinkligenAbmessung von t'6o und 1*50 ;# viel zu breit ist, als daß es
sich nur um den Rest aus einer Bogenleibung der Arkaden-
wand hier handeln würde. Vielmelir vermittelt der abgestürzte
Rest eine gute Vorsteilung von dem Schmuck der gewölbten
Decke, der durch andere kleinere, im gleichen Raume auf-
gelesene Bruchstücke'") eine weitere Ergänzung erhält. Gliede-
rung und Polychromie des architektonischen Deckendekors ist
überaus reich. In voilster Farbenwirkung, in der Rot und Blau
viel verwendet sind, ist eine kassettierte Decke dargestellt, in
deren achteckigen Lakunarien goldgelbe Akanthusrosen hängen
(Fig. 119). Nach den Fundumständen weist dieser Deckenrest
wie die übrigen erwähnten Funde auf die Uberdeckung des
selbständig gegiiederten Raumes über dem Meeresmosaik mit
einer Gewölbekonstruktion hin wie auf eine dreiteilige Arkadeu-
wand als baulichen Abschluß gegen den vorliegenden Kuit-
saal'^). Nicht zu verkennen sind freilich die Schwierigkeiten, die sich einem diesen An-
nahmen folgenden Rekonstruktionsversuch in den Weg stellen, da neben der verbauten
Nordwand nur noch an der Südwand jene Mauerverstärkungen vorhanden gewesen sein
Diese Dcckenreste sind in einem Seitenraume des dem frühmitteiaiteriiciien Kirchiein S. Maria in Vaiie (Ii
Domes mit anderen Funden aus den gieichen Grabungen tempietto) in Cividale. Freilich bewegen sich dort Vorraum
deponiert. und das mit drei Tonnen eingedeclrte Presbyterium in
*7) Diese Deckenanordnung findet eine Paraiieie in iiberaus geringen Dimensionen.
Fig. 11p R.est aus der bemaiten
Decke des Consignatoriums