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AMTON GmRS Die christliche Kuitanlage aus lronstautinischer Xeit am Ptatze des Domes in Aquiieia I$7

können, die als statische Voraussetzung einer technisch einwandfreien Konstruktion der
Gewölbdecken über dem Raume des Meeresmosaiks erwartet werden müssen.

Zu den baulichen Einrichtungen, welche diesen Raum gegen den Saalraum abschließen,
gehört noch eine wahrscheinlich aus einem Holzwerk aufgebaute Schranke, von der nur
mehr eine schmale Rille, beiderseits von der Mosaikbettung scharf begrenzt, vorhanden ist.
Von Pfeiiern hankierte Eingänge, die sich durch deutliche Erweiterungen in der Rille wie
in der Zeichnung des Mosaiks ausdrücken, wurden, o'6y wz breit, nur in den Seitenschiffen
beobachtet. Im Mittelschiffe fehlen die Spuren pines Einganges; hier scheint für gewöhnlich
die Bogenöffnung in ganzer Breite abg'esperrt gewesen zu sein.

Fig. 120 Mosaikboden der Kirche in der ersten christlichen Kultanlage. In der Mitte Schrankenrille

vor dem Altarraum

Dem Versuche, über den Zweck und über die ursprünglicheBestimmung des südiichen
Saalbaues zu sprechen, soll eine Mitteilung über die letzten Grabungsergebnisse aus der
nördiichen Parallelanlage vorangehen.

Aus der Vorhalle H (Vestibulum) gelangt man durch die in der Achse dieses Raumes
gelegene Tür (s'go w breit, mit der Einrichtung eines zweiHügeligen Torverschlusses) in
den nördlichen Rultraum 7?, S', V, 0 (Fig'. 103), der über eine innere Fläche verfügt, die in
der Breite 17*23 w, in der Länge ungefähr 37*40 mißt. Die von H. Swoboda vermutete
Teilung des Baues in einzelne Räume fand auch durch die letzten Grabungsergebnisse
keine Bestätigung^). Nachdem Querwände durchaus fehlen, handelt es sich hier sicherlich
um einen geräumigen Kultsaal, der ebenfalls dreischifhg angelegt war und im Grundriß der
südiichen Parallelanlage zunächst zu gleichen scheint. Von den zugehörigen Freistützen
und von der inneren Binrichtung ist bei der Abtragung des Baues und seiner systemati-

^) Lanclioronsld, Der Dom zu Aquileia, p. $0.
 
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