ANTON GN!RS Die cliristliche Kultanlage aus konstantiniscber Zeit am Piatze des Domes in Aquileia 159
wie auf die Einbauten des Altarraumes. Nicht xu verg*essen ist, daß hier im Gegensatz zur
Einrichtung des südlichen Kultsaales die Schranken im Bereich der Seitenschitfe ohne Ein-
gang gelassen wurden, der nur im Mittelschiffe gesucht werden kann.
An Eingängen des nördiichen Saales ließ sich bis jetzt nOr der eine seitliche Torbau
in der Südwand beobachten. Die innere Wanddekoration^^) zeigt an der Süd- und Ostwand
das an der nördhchen Mauer schon früher beobachtete Muster einer architektonisch gezierten
Fiäche: einen o'gß w hohen Sockel, der auf weißem Grunde grau gespritzt und in Felder
(von z. B. 0 82 ?;?, o'gß w Länge) geteilt ist. Er wird oben von einem roten, schwarz ge-
faßten Streifen abgeschlossen (Fig. 122). Das Aufgehende der Wandhäche war in farbig'
inkrustrierte und in weiße Felder aufgelöst, die nach den im nächstliegenden Schutt beob-
achteten kl'einen Fragmenten vielleicht bildliche Darsteliungen getragen haben. Erkannt
wurden aus ihnen nur Teile von Schiifgras und Gewandpartien. Diese Dekoration konnte
an den verschiedensten Stelien der beiden Längswände wie an der rückwärtigen Querwand
beobachtet werden.
Der Fußboden trägt einen mehrfarbigen, in Felder zerlegten Mosaikteppich, der gegen-
über den Mosaiken der Südhalle bei gleicher Stilart im Ornament wie in den Tierbildern
doch ein gröberes Würfelmaterial verwendet. Dabei ist nicht zu übersehen, daß die Mosaik-
arbeit hier viel rascher bei einem geringeren Aufwand an dekorativem Detail durchgeführt
erscheint. Diese Beobachtung gilt aber nur für die vorderen Teile der Schiffe, von wo aus
den künstlerischen Werten des Bodenschmuckes gegen den Altarraum zu eine stetige
Steigerung gegeben ist, in dem (Fig. ioß .S, 3—6) eben eine Tastgrabung einen zweiteiligen
farbigen Mosaikteppich bloßgelegt hat, der in Kreisflächen und in kreuzförmige, von Halb-
kreisbogen gebildete Felder aufgeteilt ist. Als hgürliche Füllung sind an dieser Stelle folgende
Tierbilder gefunden worden (Taf. XXVIII 2): Ein in der Gabel zweier Aste lagernder Ziegen-
bock (3), in ein ähnliches Geäste gelegtes Nest mit Wachteln (4), ein roter Hummer mit
einem Rochen (3), lagernder Bulle vor einem Korb mit Broten [?] (6). Diese Bilder sind
aus farbigen Marmorsteinchen gefügt, während die Vogelbilder in den kleinen Medaillons
gute Beispiele eines farbenprächtigen Glasmosaiks geben (Fig. 120). An derselben Stelle
wurden an der Saalwand Reste der polychromen Malerei freigelegt, welche die gleichen
früher erwähnten Funde weiter ergänzen (Fig. 121, 123).
*9) LanckoroAski, p. 30.
wie auf die Einbauten des Altarraumes. Nicht xu verg*essen ist, daß hier im Gegensatz zur
Einrichtung des südlichen Kultsaales die Schranken im Bereich der Seitenschitfe ohne Ein-
gang gelassen wurden, der nur im Mittelschiffe gesucht werden kann.
An Eingängen des nördiichen Saales ließ sich bis jetzt nOr der eine seitliche Torbau
in der Südwand beobachten. Die innere Wanddekoration^^) zeigt an der Süd- und Ostwand
das an der nördhchen Mauer schon früher beobachtete Muster einer architektonisch gezierten
Fiäche: einen o'gß w hohen Sockel, der auf weißem Grunde grau gespritzt und in Felder
(von z. B. 0 82 ?;?, o'gß w Länge) geteilt ist. Er wird oben von einem roten, schwarz ge-
faßten Streifen abgeschlossen (Fig. 122). Das Aufgehende der Wandhäche war in farbig'
inkrustrierte und in weiße Felder aufgelöst, die nach den im nächstliegenden Schutt beob-
achteten kl'einen Fragmenten vielleicht bildliche Darsteliungen getragen haben. Erkannt
wurden aus ihnen nur Teile von Schiifgras und Gewandpartien. Diese Dekoration konnte
an den verschiedensten Stelien der beiden Längswände wie an der rückwärtigen Querwand
beobachtet werden.
Der Fußboden trägt einen mehrfarbigen, in Felder zerlegten Mosaikteppich, der gegen-
über den Mosaiken der Südhalle bei gleicher Stilart im Ornament wie in den Tierbildern
doch ein gröberes Würfelmaterial verwendet. Dabei ist nicht zu übersehen, daß die Mosaik-
arbeit hier viel rascher bei einem geringeren Aufwand an dekorativem Detail durchgeführt
erscheint. Diese Beobachtung gilt aber nur für die vorderen Teile der Schiffe, von wo aus
den künstlerischen Werten des Bodenschmuckes gegen den Altarraum zu eine stetige
Steigerung gegeben ist, in dem (Fig. ioß .S, 3—6) eben eine Tastgrabung einen zweiteiligen
farbigen Mosaikteppich bloßgelegt hat, der in Kreisflächen und in kreuzförmige, von Halb-
kreisbogen gebildete Felder aufgeteilt ist. Als hgürliche Füllung sind an dieser Stelle folgende
Tierbilder gefunden worden (Taf. XXVIII 2): Ein in der Gabel zweier Aste lagernder Ziegen-
bock (3), in ein ähnliches Geäste gelegtes Nest mit Wachteln (4), ein roter Hummer mit
einem Rochen (3), lagernder Bulle vor einem Korb mit Broten [?] (6). Diese Bilder sind
aus farbigen Marmorsteinchen gefügt, während die Vogelbilder in den kleinen Medaillons
gute Beispiele eines farbenprächtigen Glasmosaiks geben (Fig. 120). An derselben Stelle
wurden an der Saalwand Reste der polychromen Malerei freigelegt, welche die gleichen
früher erwähnten Funde weiter ergänzen (Fig. 121, 123).
*9) LanckoroAski, p. 30.