ANTON GNIRS Die christliche Kuitaniage aus konstantinischer Zeit am Platze des Domes in Aquileia
I 6o
Die probeweise Sichtung des dem Kultsaale zugehörigen Bauschuttes, der unterhalb
des Bodens der späteren Basilika auf den Mosaiken liegt, ergab im vorderen Teile wie in
den an die rückwärtige Wand sich anschließenden Partien des Altarraumes zahlreiche be-
maite Verputzstücke einer Rohrdecke, die zu einem einheitlichen Piafond des ganzen Saal-
banes der gleichen Konstruktion und Gliederung zu gehören scheint, wie er in dem süd-
lichen Bau sich erkennen ließ. Einzelheiten der architektonisch entworfenen Dekoration
konnten nicht festgestelit werden. An Farben wurde vielfach ein tiefes Blau und ein sattes
Rotbraun neben anderen Farben vorherrschend gefunden. Auf der Schichte der bemalten
Verputzreste vom Plafond folgt eine zwischen o'i bis o*2 w mächtige Lehmschichte und
dann Bauschutt, auf dem das dünne Mörtelbett des einfachen Mosaiks der zweiten Basilika
Fi^. Malereirest an der Nordwand im Aitanaum dcs nördlichen Kultsaales
liegt. Die Lehmschichte rührt zweifellos von einer Estrichlage her, die zur Sicherung gegen
Brandschäden auf den Holzboden des Plafonds gelegt worden war. In der Schichte des
Bauschuttes wurden dann auch zahlreiche Bruchstücke von Mosaikböden noch unter dem
Niveau der späteren Basilika beobachtet, die zum Aushub ihrer Säulenfundierungen gehören.
Diese Mosaikstücke stammen zum Teil von dem Mosaik des Kultsaales, zum Teil sind sie
Reste eines darunterliegenden Mosaikbodens aus der ersten Kaiserzeit.
Zu den Funden einer weiteren Tastgrabung in dem bisher nicht ausgegrabenen Winkel
neben dem Südwesteck des Kampanile zähle ich innerhalb des nördlichen Kultsaales eine
kleine Kanalanlage (Prohl o'i6 X ougw), die mit einem Strang den Boden des Saalbaues
quer unterläuft und bei Q (Fig- ioß) in einen größeren Kanal (Proßl o'ß Xo ß w) einmündet,
der in seinem Verlaufe die Südwand begleitet. Die erste Kanalsohle liegt 0*50 w, die zweite
o*7ß w unter dem Mosaik. An dem Kanalknie fand sich das Mosaik durchbrochen und der
kleine Kanalschacht mit einer lose liegenden Ziegelplatte zugedeckt.
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Die probeweise Sichtung des dem Kultsaale zugehörigen Bauschuttes, der unterhalb
des Bodens der späteren Basilika auf den Mosaiken liegt, ergab im vorderen Teile wie in
den an die rückwärtige Wand sich anschließenden Partien des Altarraumes zahlreiche be-
maite Verputzstücke einer Rohrdecke, die zu einem einheitlichen Piafond des ganzen Saal-
banes der gleichen Konstruktion und Gliederung zu gehören scheint, wie er in dem süd-
lichen Bau sich erkennen ließ. Einzelheiten der architektonisch entworfenen Dekoration
konnten nicht festgestelit werden. An Farben wurde vielfach ein tiefes Blau und ein sattes
Rotbraun neben anderen Farben vorherrschend gefunden. Auf der Schichte der bemalten
Verputzreste vom Plafond folgt eine zwischen o'i bis o*2 w mächtige Lehmschichte und
dann Bauschutt, auf dem das dünne Mörtelbett des einfachen Mosaiks der zweiten Basilika
Fi^. Malereirest an der Nordwand im Aitanaum dcs nördlichen Kultsaales
liegt. Die Lehmschichte rührt zweifellos von einer Estrichlage her, die zur Sicherung gegen
Brandschäden auf den Holzboden des Plafonds gelegt worden war. In der Schichte des
Bauschuttes wurden dann auch zahlreiche Bruchstücke von Mosaikböden noch unter dem
Niveau der späteren Basilika beobachtet, die zum Aushub ihrer Säulenfundierungen gehören.
Diese Mosaikstücke stammen zum Teil von dem Mosaik des Kultsaales, zum Teil sind sie
Reste eines darunterliegenden Mosaikbodens aus der ersten Kaiserzeit.
Zu den Funden einer weiteren Tastgrabung in dem bisher nicht ausgegrabenen Winkel
neben dem Südwesteck des Kampanile zähle ich innerhalb des nördlichen Kultsaales eine
kleine Kanalanlage (Prohl o'i6 X ougw), die mit einem Strang den Boden des Saalbaues
quer unterläuft und bei Q (Fig- ioß) in einen größeren Kanal (Proßl o'ß Xo ß w) einmündet,
der in seinem Verlaufe die Südwand begleitet. Die erste Kanalsohle liegt 0*50 w, die zweite
o*7ß w unter dem Mosaik. An dem Kanalknie fand sich das Mosaik durchbrochen und der
kleine Kanalschacht mit einer lose liegenden Ziegelplatte zugedeckt.