l66 ANTON GNIRS Die christiiehe Kuitanlage aus konstantinischer Zeit am Piatze des Domes in Aquiieia
Lage dem Beschauer entspricht, der aus dem Gelasse E eintritt. Dieser Raum enthält einen
späteren Boden mit geometrischem Mosaikschmuck, der die Erneuerung eines trüheren, in
seinem geometrischen Muster und in der Technik etwas reicheren Bodens (Fig. 129) bildet.
Die Niveaudifferenz beider Böden beträgt nur 0*06 w. Eine weitere Grabung zeigte, daß
die östliche Mauer des Raumes E sich in der Nordrichtung fortsetzt und hier die Flucht
der Nebenbauten wie den gesamten Raumkomplex der ersten christlichen Anlage gegen
Ost im Anschluß an die rückwärtigen Fronten der beiden Kultsäle abschließt.
Mit Hilfe der letzten Grabungsergebnisse fügen sich die einzeinen Bauten der frühesten
christlichen Rultanlage im Boden Aquileias nun zu einem zusammenhängenden Grundrisse
Fig. 129 Mosaikrest aus der unteren Schichte des Raumes ß
neben dem Consignatorium
aneinander^^), der eine viereckige Bauhäche von ungefahr 69 w Frontlänge und 39'g w Tiefe
bedeckt. Er zeigt in dem mittieren Teile der Baufront die dreischifhge Vorhalle, aus der
man nach rechts in einen glänzend ausgestatteten Saal eintritt, der samt einem abgesonderten
rückwärtigen Raume und Nebenräumen für jene Funktionen reserviert erklärt werden soil,
die zunächst dem Episkopus zukamen. Hier fehlt nämlich der ersten ursprünglichen Anlage
durchaus alles, was zur Einrichtung eines Kirchenbaues als Ecclesia gehört, vor allem der
besonders gezeichnete Platz der Mensa samt ihren Standspuren und die Einrichtung der
Klerikerbank, des Subselliums. Sollte ein besonderer Namen für diesen Bau in der frühchrist-
lichen Terminologie gesucht werden, dann dürfte wohl der in neun Felder zerlegte Saal
2*) Auf die Zusammengehörigkeit der nördlichen Bau- hingewiesen. H. Majonica, Le basiliche di Aquileia, Grado,
anlage in derUmgebung desRampanile und des Rultsaaies e Trieste e gli edifici sacri antico-christiani delF Istria e
im Boden dcr Basilika hat mit Recht bereits 11. Majonica della Dalmazia; II. edizione, Gorizia, 1913.
Lage dem Beschauer entspricht, der aus dem Gelasse E eintritt. Dieser Raum enthält einen
späteren Boden mit geometrischem Mosaikschmuck, der die Erneuerung eines trüheren, in
seinem geometrischen Muster und in der Technik etwas reicheren Bodens (Fig. 129) bildet.
Die Niveaudifferenz beider Böden beträgt nur 0*06 w. Eine weitere Grabung zeigte, daß
die östliche Mauer des Raumes E sich in der Nordrichtung fortsetzt und hier die Flucht
der Nebenbauten wie den gesamten Raumkomplex der ersten christlichen Anlage gegen
Ost im Anschluß an die rückwärtigen Fronten der beiden Kultsäle abschließt.
Mit Hilfe der letzten Grabungsergebnisse fügen sich die einzeinen Bauten der frühesten
christlichen Rultanlage im Boden Aquileias nun zu einem zusammenhängenden Grundrisse
Fig. 129 Mosaikrest aus der unteren Schichte des Raumes ß
neben dem Consignatorium
aneinander^^), der eine viereckige Bauhäche von ungefahr 69 w Frontlänge und 39'g w Tiefe
bedeckt. Er zeigt in dem mittieren Teile der Baufront die dreischifhge Vorhalle, aus der
man nach rechts in einen glänzend ausgestatteten Saal eintritt, der samt einem abgesonderten
rückwärtigen Raume und Nebenräumen für jene Funktionen reserviert erklärt werden soil,
die zunächst dem Episkopus zukamen. Hier fehlt nämlich der ersten ursprünglichen Anlage
durchaus alles, was zur Einrichtung eines Kirchenbaues als Ecclesia gehört, vor allem der
besonders gezeichnete Platz der Mensa samt ihren Standspuren und die Einrichtung der
Klerikerbank, des Subselliums. Sollte ein besonderer Namen für diesen Bau in der frühchrist-
lichen Terminologie gesucht werden, dann dürfte wohl der in neun Felder zerlegte Saal
2*) Auf die Zusammengehörigkeit der nördlichen Bau- hingewiesen. H. Majonica, Le basiliche di Aquileia, Grado,
anlage in derUmgebung desRampanile und des Rultsaaies e Trieste e gli edifici sacri antico-christiani delF Istria e
im Boden dcr Basilika hat mit Recht bereits 11. Majonica della Dalmazia; II. edizione, Gorizia, 1913.