BETTY KuRTH Fragmente aus einem gotischen Schriftmusterbucli in der Universitätsbibl. zu Würzburg 177
schmückt wurde^). Die Bibel stammt wie die übrigen Handschriften der Gruppe, von denen
mehrere von demselben Schreibkünstier signiert sind, aus dem ehemaligen Augustiner-
Chorherrenstift Neunkirchen am Brand (Bezirksamt Forchheim)^). Ihr Schmuck beschränkt
sich vornehmlich auf ornamental dekorierte Initialen, zu deren Bildung phantastische Tier-
und Menschengestalten verwendet erscheinen (Fig. iß8 — iz).[)^^).
Ein Vergleich dieser Gruppe mit böhmischen Handschriften ergibt so zahlreiche Ana-
logien, da<3 wir wohl auf eine über den aligemeinen Zeitstil hinausreichende unmittelbare
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139 Initiale U. Msc. Bibl. 9/1 (A.I. 2) foi.45. Bamberg, bgi. Bibliothek
Abhängigkeit zu schließen berechtigt sind. Denn neben der gieichen zeichnerischen Tech-
nik in farbigen Schreibertinten, neben der nämlichen Fleuronee-Ornamentik, deren wichtigste
Vergl. über die Handschrift auch Fritz Burger,
Handbuch der Kunstwissenschaft, Geschichte der deutschen
Malerei, Heft 10, pag. 304, mit Abbildung.
O Von Werken außerhalb Bambergs scheint der
Gruppe die Handschrift des Vinzentius Bellovacensis, spe-
culum historiale von 1332 in der Haus-, Hof- und Staats-
bibliothek zu München (Cod. lat. 820t c) nahezustehen.
Außerdem einige in der Sammlung Forrer in Straßburg be-
findliche Einzelblätter, dort ats schweizerisch bezeiclinet.
Vergl. Robert Forrer, Unedierte Miniaturen, Federzeich-
nungen und Initialen des Mittelalters, Straßburg 1907,
Bd. 2, Taf. XXVIII bis XXX.
Für die Beschaffung der photographischen Auf-
nahmen sowie für viele wertvolle und aufschlußreiclie Mit-
teilungen bin ich Herrn Oberbibliothekar Dr. Hans Fischer
in Bamberg zu besonderem Danke verpüichtet.
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schmückt wurde^). Die Bibel stammt wie die übrigen Handschriften der Gruppe, von denen
mehrere von demselben Schreibkünstier signiert sind, aus dem ehemaligen Augustiner-
Chorherrenstift Neunkirchen am Brand (Bezirksamt Forchheim)^). Ihr Schmuck beschränkt
sich vornehmlich auf ornamental dekorierte Initialen, zu deren Bildung phantastische Tier-
und Menschengestalten verwendet erscheinen (Fig. iß8 — iz).[)^^).
Ein Vergleich dieser Gruppe mit böhmischen Handschriften ergibt so zahlreiche Ana-
logien, da<3 wir wohl auf eine über den aligemeinen Zeitstil hinausreichende unmittelbare
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139 Initiale U. Msc. Bibl. 9/1 (A.I. 2) foi.45. Bamberg, bgi. Bibliothek
Abhängigkeit zu schließen berechtigt sind. Denn neben der gieichen zeichnerischen Tech-
nik in farbigen Schreibertinten, neben der nämlichen Fleuronee-Ornamentik, deren wichtigste
Vergl. über die Handschrift auch Fritz Burger,
Handbuch der Kunstwissenschaft, Geschichte der deutschen
Malerei, Heft 10, pag. 304, mit Abbildung.
O Von Werken außerhalb Bambergs scheint der
Gruppe die Handschrift des Vinzentius Bellovacensis, spe-
culum historiale von 1332 in der Haus-, Hof- und Staats-
bibliothek zu München (Cod. lat. 820t c) nahezustehen.
Außerdem einige in der Sammlung Forrer in Straßburg be-
findliche Einzelblätter, dort ats schweizerisch bezeiclinet.
Vergl. Robert Forrer, Unedierte Miniaturen, Federzeich-
nungen und Initialen des Mittelalters, Straßburg 1907,
Bd. 2, Taf. XXVIII bis XXX.
Für die Beschaffung der photographischen Auf-
nahmen sowie für viele wertvolle und aufschlußreiclie Mit-
teilungen bin ich Herrn Oberbibliothekar Dr. Hans Fischer
in Bamberg zu besonderem Danke verpüichtet.
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