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HANS Foi-NESICS Neugefundene Arcbitektnrzeichnungen und Risse zu Sulzburger Bauten

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Fig. 8 Antonio Daria, AufriB für die Bogen des Domes zu Salzburg

etwa später, sondern bereits von Scamozzi vorge-
nommen wurde, beweist außer der Gleichartigkeit
der Tusche der Maßstab, der über die Schnittlinie
weggeht und dieselbe Schrift aufweist, wie die Sig-
natur. Diese Vorhaiie ist aber der heutigen Form
schon sehr ähniich und scheint weit eher mit der
später ausgeführten Vorhalle der Peterskirche ver-
wandt, als mit dem Pronaos Raffaels.

Eine zweite Merkwürdigkeit ist die zweite, mit
der Vierungskuppel konkurrierende Kuppel über dem
Hauptchor (auch bei Temanza ausdrücklich erwähnt).
Auch diese, bei einem Architekten der römischen
Schule kaum denkbare Lösung hndet wohl ihre Er-
kiärung in der Analogie mit S. Marco, einem Bau-
werke, dessen Zauber eben auf alle Generationen
gleich mächtig einwirkte. Gerade im Hinbiicke auf
die Lösung dieser zweiten Kuppel, ob sie gedrückt
hinter der Hauptkuppel zurtickbleiben oder sich in
freier Konkurrenz neben ihr erheben sollte, erscheint

es besonders bedauerlich, daß der zugehörige Auf-
riß nicht bekannt ist.

Jedenfalls ist der neuerworbene Plan aber von
hoher Bedeutung-nicht nur ftir die Geschichte Sca-
mozzis, sondern auch für die Salzburgs, denn jetzt
erst können wir es voll ermessen,^was wir durch die
Reduktion des Domplanes in seine heutige Gestalt
verloren haben.

2. Aufriß für die Dombögen.

Das Blatt^) macht zunächst keinen so günstigen
Eindruck (Fig. 8). Während alle ProRle mit dem
Lineal ausgezogen sind,() sind die feineren Verzie-
rungen der Keilsteine überall frei getassen.

Es stammt wie die meisten im foigenden bespro-
chenen Biätter aus dem Baudepartement der k. k. Landes-
regierung und mißt 682 x 495
 
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