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HANS FoLNESics Neugefundene Arcbitekturzeichnungen und Risse zu Salzburger Bauten
30
zum Opfer gefaHen. Man hielt den Dom damals für
einen Renaissancebau, dessen reine Formen durch
die barocke Willkür der Kanzei beleidigt würden^).
So war man rasch entschlossen, das schöne Stück
durch eine öde Zusammenstellung von Motiven der
Emporen zu ersetzen und dieses traurige Gebilde
mit einer sinnlosen doppelten Kuppel zu bekrönen
(abgeb. Kunsttop., IX, Fig. 41).
Fig. 10 Entwurf für die Domkanzel in Salzburg
8) Gleichzeitig wurden die vier originellen Orgeln an
den Vierungspfeiiern aus pedantischen Gründen entfernt.
Schalihammer schreibt dariiber in seiner Beschreibung der
Domkirche S. 53 ^ . . . sehr wiinschenswert war die Be-
seitigung der sowohl in der allgemeinen Anordnung als
auch im Detaii durchaus stilwidrigen und unschönen Orgel-
biihnen an den vier Hauptpfeilern der Kuppel, dann die
Fortschaffung der nichts weniger ais architektonisch durch-
gebildeten Kanzel, welche nach dem Projektc Schneiders
durch eine in ihren einzelnen Teilen aus Motiven des Be-
stehenden herangebildete neue ersetzt wurde, welche na-
mentlich an ihrem Schaildeckel, durch die luftig iiber-
einander gestellten Kuppelbauten, dem Auge einen wohl-
tuenden Ruhepunkt gewinnt."
HANS FoLNESics Neugefundene Arcbitekturzeichnungen und Risse zu Salzburger Bauten
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zum Opfer gefaHen. Man hielt den Dom damals für
einen Renaissancebau, dessen reine Formen durch
die barocke Willkür der Kanzei beleidigt würden^).
So war man rasch entschlossen, das schöne Stück
durch eine öde Zusammenstellung von Motiven der
Emporen zu ersetzen und dieses traurige Gebilde
mit einer sinnlosen doppelten Kuppel zu bekrönen
(abgeb. Kunsttop., IX, Fig. 41).
Fig. 10 Entwurf für die Domkanzel in Salzburg
8) Gleichzeitig wurden die vier originellen Orgeln an
den Vierungspfeiiern aus pedantischen Gründen entfernt.
Schalihammer schreibt dariiber in seiner Beschreibung der
Domkirche S. 53 ^ . . . sehr wiinschenswert war die Be-
seitigung der sowohl in der allgemeinen Anordnung als
auch im Detaii durchaus stilwidrigen und unschönen Orgel-
biihnen an den vier Hauptpfeilern der Kuppel, dann die
Fortschaffung der nichts weniger ais architektonisch durch-
gebildeten Kanzel, welche nach dem Projektc Schneiders
durch eine in ihren einzelnen Teilen aus Motiven des Be-
stehenden herangebildete neue ersetzt wurde, welche na-
mentlich an ihrem Schaildeckel, durch die luftig iiber-
einander gestellten Kuppelbauten, dem Auge einen wohl-
tuenden Ruhepunkt gewinnt."