HANS Fot-NEStCS Neugefundene Architekturzeichnungen und Risse zu Saizburger Bauten
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3!
Fig. tl Zeichnung fiir die Fassade der Kajetanerkirche in Salzburg
5. Die Fassade der Kajetanerkirche.
Das Batt^) (Fig. 11) macht einen ungemein gün-
stigen Eindruck und verschiedene Details, die auf der
Zeichnung reicher ausgebildet erscheinen als an dem
ausgeführten Bauwerke, lassen es ais sehr wahrschein-
lich erscheinen, daß die Zeichnung ein ursprüngliches
Projekt ZugaHis darstellt. Wir bilden die Fassade
in ihrem heutigen Zustande zum Vergleiche ab
(Fig. 12), weil in der Kunsttopographie nur derMittel-
risaiit wiedergegeben ist. Der Gesamteindruck der
ausgeführten Fassade ist von dem der Zeichnung so
auffallend verschieden, daß wir zunächst in der Bau-
geschichte nach Gründen für diese Abweichungen
suchen müssen. Die erhaltenen Bauverträge sind in
der Kunsttopographie (IX., pag. 109ff.) in extenso
'') Es mißt 310 ^ 370 ww und trägt in Dorso die Be-
zeichnung: Station: Salzburg. Kasten: I, Fach: 4. Fasc. VIII,
Env.: d. Nr: 3 und wird in der Militärbauabteiiung in der
Klausentorkaserne verwahrt.
publiziert. Wir entnehmen daraus folgende Daten:
Am 22. Juni 1685 schließt Erzbischof Max Gandolph
mit dem aus München berufenen Baumeister Gasparo
Zugalli einen Vertrag, demzufolge dieser den Kirchen-
und Klosterbau genau nach dem Modell und Riß in
3 bis längstens 4 Jahren vollenden solle. Fin Jahr
darauf wird die Zurichtung der aus weißem Marmor
bestehenden Architekturteile der Fassade beim Stein-
metz Andreas Gözinger bestellt, der seinerseits die
Verpflichtung übernimmt sich genau an den Riß des
Baumeisters Zugalli zu halten.
Der Bau macht in seiner heutigen Gestalt einen
wenig erfreulichen Eindruck und läßt llgs Worte^)
begreiflich erscheinen: „ein ziemlich trockenes Werk,
an dessen Fassade die VerbindungdesKirchentraktes
mit dem Profangebäude des Klosters sowie das un-
verhältnismäßige Portal, welches eigentlich aus zwei
Toren übereinander besteht, eben nicht angenehm
t°) Leben und Werke F. B. Fischers v. Edach, S. 203.
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Fig. tl Zeichnung fiir die Fassade der Kajetanerkirche in Salzburg
5. Die Fassade der Kajetanerkirche.
Das Batt^) (Fig. 11) macht einen ungemein gün-
stigen Eindruck und verschiedene Details, die auf der
Zeichnung reicher ausgebildet erscheinen als an dem
ausgeführten Bauwerke, lassen es ais sehr wahrschein-
lich erscheinen, daß die Zeichnung ein ursprüngliches
Projekt ZugaHis darstellt. Wir bilden die Fassade
in ihrem heutigen Zustande zum Vergleiche ab
(Fig. 12), weil in der Kunsttopographie nur derMittel-
risaiit wiedergegeben ist. Der Gesamteindruck der
ausgeführten Fassade ist von dem der Zeichnung so
auffallend verschieden, daß wir zunächst in der Bau-
geschichte nach Gründen für diese Abweichungen
suchen müssen. Die erhaltenen Bauverträge sind in
der Kunsttopographie (IX., pag. 109ff.) in extenso
'') Es mißt 310 ^ 370 ww und trägt in Dorso die Be-
zeichnung: Station: Salzburg. Kasten: I, Fach: 4. Fasc. VIII,
Env.: d. Nr: 3 und wird in der Militärbauabteiiung in der
Klausentorkaserne verwahrt.
publiziert. Wir entnehmen daraus folgende Daten:
Am 22. Juni 1685 schließt Erzbischof Max Gandolph
mit dem aus München berufenen Baumeister Gasparo
Zugalli einen Vertrag, demzufolge dieser den Kirchen-
und Klosterbau genau nach dem Modell und Riß in
3 bis längstens 4 Jahren vollenden solle. Fin Jahr
darauf wird die Zurichtung der aus weißem Marmor
bestehenden Architekturteile der Fassade beim Stein-
metz Andreas Gözinger bestellt, der seinerseits die
Verpflichtung übernimmt sich genau an den Riß des
Baumeisters Zugalli zu halten.
Der Bau macht in seiner heutigen Gestalt einen
wenig erfreulichen Eindruck und läßt llgs Worte^)
begreiflich erscheinen: „ein ziemlich trockenes Werk,
an dessen Fassade die VerbindungdesKirchentraktes
mit dem Profangebäude des Klosters sowie das un-
verhältnismäßige Portal, welches eigentlich aus zwei
Toren übereinander besteht, eben nicht angenehm
t°) Leben und Werke F. B. Fischers v. Edach, S. 203.