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ANT. MoRASSi Die Malereien im Palazzo Steifaneo zu Crauglio

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Alkovenraumes ein interessantes Beispiel von einem
in den Rokokostil übersetzten japanischen Wand-
muster^). In einem anderen Zimmer „Stanza del
diavolo"*) sind die Wände marmorartig behandelt
und durch gemalte Nischen mit Vasen und Biumen-
ornamenten belebt. Vieie andere Räumlichkeiten

gemalten Reben hingewiesen, die sich auf die Decke
hinaufranken.

*

Es wurde bereits erwähnt, daß sich im Haupt-
saale zwei großeWandgemälde behnden (Fig. 30 u.31).
Das eine stellt das Gastmahl der Kleopatra, das andere

Fig. 24 Craugho, Palazzo Steifaneo. Parterresaal

könnten noch erwähnt werden, doch würde uns ihre
Beschreibung zu weit führen. Es sei zuietzt nur noch
auf das Kabinett mit Ruinendarstellungen (Fig. 29) und

3) Die Bemalung dieser Wände mit Schiachtendar-
stellungen ist aus einer späteren Zeit.

*) So benannt, weil man darin sehr viel Karten gespielt
haben soll. Man kennt ja die Spielsucht, die besonders in
Venedig Ende des XVIII. Jhs. gewütet hat.

5) Fig. bei Pompeo Molmenti, G. B. Tiepolo, Mailand
1909, S. 248. Das Fresko wurde vor ungefähr 8 Jahren ab-
genommen und an den Kunsthändler Stephan Bardini in
Florenz verkauft. Später kam das Bild in englischen Privat-
besitz. Molmenti sagt über das Gemälde: „Ugualmente
notevole, presso h antiquario Bardini di Firenze e un soffitto
a fresco, che in una villa del Friuli adornava forse una
stanza nuziale, e rappresenta Venere sopra un cocchio tirato
da due colombe; il dipinto, beuche quasto qua e lä da

die Familie des Darius vor. Auch an der Decke be-
fand sich einst ein Freskobild, den Triumph der Venus
vorstellend, von dem nur die Umrahmung übrig blieb ^).

recenti ritocchi. specialmente neile nudi, ride ancora d'un
colore trasparente e gaio in cui domina il colore verdicino
d' un drappo accanto al bel corpo ignudo di Venere,
e il tono azzurro del manto drappeggiato intorno al putto
che stringe in mano una ßaccola." Molmenti, Tiepolo,
Milano 1909, S. 24.6. — Molmenti, der die anderen Bilder
dieses Schlosses nach Photograpbien kennt, hat sich in einem
privaten Schreiben für die Autorschaft Tiepolos ausgespro-
chen, freilich nur für die besseren Bilder. — Comm. Dal
Zotto, Professor der Akademie zu Venedig, hat ebenso in
einem Schreiben an die Besitzerin der Gemälde sich aui s
Entschiedenste fiir Tiepolo eingesetzt. — Ebenso taten es
der Prof. Marini (Venedig) und eine Schätzungskommission
von Triest.
 
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