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Oswald von Kutschera-Woborsky Das Giovanninorelief des Spalatiner Vorgebirges

(due edicolette funerarie romane ridotte nel secolo XIV) am erzbischöflichen Palast22). Außer
ihm hat meines Wissens nur Ludwig Volkmann23), dem wir die Aufnahme eines leider nicht
loderten24) Stückes verdanken, diese Monumente verzeichnet, so daß ihre Bedeutung außer-
halb der der Stadtgeschichte gewidmeten Literatur noch nicht dargelegt wurde (Fig. 8).
Der Bildhauer hat nun die beiden Personen nach dem Muster eines römischen Familien-


Fig. 8 Relief des Kaisers Heinrich IV. und seiner Gemahlin Berta
in Padua

grabes abg-ebildet, wohl in der Meinung, mit diesem Verfahren die Würde der kaiserlichen
Majestät imposanter darstellen zu können, als dies seine eigene Fertigkeit vermocht hätte.
Und auch auf der ungenügenden Abbildung läßt sich verfolgen, wie die ursprünglichen
Konturen der Platten die Form eines oben spitz zulaufenden Dreieckes beschreiben, das
die Einfassung eines gotischen Trecentotabernakels gestattet hätte. In der Renaissancezeit

22) Das eine an der Außenseite, die anderen im Innern
des Palazzo vescovile. Nach Rossetti (a. a. O. 1765,8.127!'.)
befand sich der eine Stein („Scolpito in rozza pietra da
piü rozzo scultore“) am Paduaner Dom. Rossetti transkri-
biert die Inschrift und vermerkt: „Questo prezioso monu-
mento nominato da tanti autori fu gittato, pochi anni sono,
in un sotterraneo“ — ein zweites und drittes Stück (a. a. O.
S. 143) im Palazzo episcopale, über dem letzten liest man
„Henricus IV, rex Bertha Regina“ und darunter auf einer

anderen Steinplatte: „MCCC duo Paganus de la Tone de
mediolano Eps. Paduanus fecit fieri hoc Palatium“. Es fragt
sich also, ob die letzte Inschrift auf das Relief bezogen
werden darf.
23) Ludwig Volkmann, Padua, Leipzig 1904, S. 12.
24) Wahrscheinlich das auf das Jahr 1300 datierte.
Die schlechte Abbildung bei Volkmann, die wir hier repro-
duzieren, scheint dies wohl zu bestätigen, ohne freilich voll-
ständige Sicherheit zu geben.
 
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