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Neu aufgedeckte romanische Baureste an der ehemaligen Dominikanerkirche
in Krems

Die Aufdeckung romanischer Malereien, die in
zahlreichen Kirchen noch unter der Tünche schlum-
mern, gehört nicht zu den Seltenheiten. Viel seltener
dagegen ist die Auffindung romanischer Architek-
turen, die gewöhnlich nur dann möglich ist, wenn
umfangreiche bauliche Umgestaltungen ein tieferes
Eindringen in den Mauernkörper erfordern. Um so
erfreulicher ist es, wenn, wie vor kurzem an der
ehemaligen Dominikanerkirche in Krems, große

eines Zollmagazins eingerichtet1) (Vgl. den Grund-
riß Fig. 5.)
Die Aufdeckung der romanischen Details er-
folgte nun, als das im rechten Seitenschiffe unter-
gebrachte Zollamtsmagazin aufgelassen wurde und
diese Räume von der Gemeindevorstehung dem pro-
visorisch dort unterzubringenden Museum der Sap-
peure zugewiesen wurden. Die Adaptierungsarbeiten
wurden unter Leitung des Majors des damaligen


Portale und eine Reihe kleiner ornamentaler roma-
nischer Details in verhältnismäßig gutem Erhal-
tungszustände aus jahrelanger Verhüllung befreit
wurden.
Das Dominikanerkloster wurde im Jahre 1785
aufgehoben und kam in Privatbesitz. Während der
Chor der Kirche im Jahre 1816 zum städtischen
Theater umgestaltet wurde, wurde das Langhaus
durch vertikale Zwischenmauern in Hauptschiffe und
Seitenschiffe unterteilt, in horizontaler Richtung
durch Zwischenböden in zwei Räume zerlegt und'
für Zwecke des Stadtmuseums, der Feuerwehr und

k. u. k. Sappeurbataillons Nr. 2 Rudolf Schlögl und
des seither verstorbenen Baumeisters Karl Kletzl
nach den Plänen des Konservators Architekten
Gustav Bamberger durchgeführt, dem ich die Mit-
teilungen über die Auffindung sowie die Über-
lassung der Pläne verdanke. Aus Gründen der spä-
teren Verwendung als Eingangs- und Ausstellungs-
räume des städtischen Museums wurde beschlossen,

l) Österr. KunsUopographie I Krems 242; Kersch
baumer, Geschichte der Stadt Krems 1885, S. 245.
 
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