Oswald von Kutschera-Woborsky Das Giovanninorelief des Spalatiner Vorgebirges
2 I
Fig. 17 Trau, Dom:
Detail aus der rechten Portalleibung
(Eig-. Aufn.)
60) Eine Dekorationsform, die um diese
Zeit sehr häufig auftritt. Vgl. Rom, Kreuz-
gang von S. Giovanni in Laterano, Viterbo
(sign. Fr. Pascalis .... 1286) Ferentino. —
Vgl. auch Pagenstecher a. a. O. S. xo.
61) Die Blütezeit dieser Stadt fällt in
das II. Jh. n. Chr., Jahreshefte des österr.
archäolog. Inst., Bd. XI, Beibl. S. 26.
G2) Vgl. die ovalen Linien an der
Kniepartie; mißverstandene Falten der römi-
schen Originale. Man erinnert sich an An-
telamis Figuren in Parma und Borgo San
Donnino.
Fig. 18 Spalato, Dom;
Detail aus der Portalrahmung
gleichen Turmes eine romanische Sphinx
auskragend eingemauert ist, die den
im Peristyl aufgestellten ägyptischen
Tiergestalten, welche Diokletian aus
Ägypten nach Spalato hatte kommen
lassen, nachgefühlt war60). Die näm-
liche Rezeption zeigt sich auch an dem
Fassadenschmuck des Doms von Zara,
wo die vegetabile Dekorierung der Por-
tale gemäß der früher anzusetzenden
Kultur dieser Gegend — Zara (Yader),
Nona (Aeona) und Aseria61) (Podgradje) —
ein weniger plastisches, nicht so sehr
auf den Wechsel von Licht und Schatten
berechnetes Kunstwollen bekundet (vgl.
ein Rankenfriesfragment aus den Funda-
menten von S. Donato und die Abbildung
des linken Seitenportales, Fig. 2 3 und 24),
während die zu den Seiten des Haupt-
einganges angebrachten (größtenteils er-
neuerten) Apostelfiguren offenbar von rö-
mischen Gewandstatuen abzuleiten sind62).
Um nicht alle Beispiele dieser Art
aufzuzählen, die nur in dem Rahmen
einer eingehenden Analyse der
Epoche richtig verstanden und
gewertet werden können, so er-
übrigt es sich doch noch zweier
wichtiger Vorfälle zu gedenken:
so etwa die reizende Gestalt des
Kriegsgottes Mars als Symbol
des Märzes in den Monatsbildern
des Traüiner Domportales, die
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Fig. 17 Trau, Dom:
Detail aus der rechten Portalleibung
(Eig-. Aufn.)
60) Eine Dekorationsform, die um diese
Zeit sehr häufig auftritt. Vgl. Rom, Kreuz-
gang von S. Giovanni in Laterano, Viterbo
(sign. Fr. Pascalis .... 1286) Ferentino. —
Vgl. auch Pagenstecher a. a. O. S. xo.
61) Die Blütezeit dieser Stadt fällt in
das II. Jh. n. Chr., Jahreshefte des österr.
archäolog. Inst., Bd. XI, Beibl. S. 26.
G2) Vgl. die ovalen Linien an der
Kniepartie; mißverstandene Falten der römi-
schen Originale. Man erinnert sich an An-
telamis Figuren in Parma und Borgo San
Donnino.
Fig. 18 Spalato, Dom;
Detail aus der Portalrahmung
gleichen Turmes eine romanische Sphinx
auskragend eingemauert ist, die den
im Peristyl aufgestellten ägyptischen
Tiergestalten, welche Diokletian aus
Ägypten nach Spalato hatte kommen
lassen, nachgefühlt war60). Die näm-
liche Rezeption zeigt sich auch an dem
Fassadenschmuck des Doms von Zara,
wo die vegetabile Dekorierung der Por-
tale gemäß der früher anzusetzenden
Kultur dieser Gegend — Zara (Yader),
Nona (Aeona) und Aseria61) (Podgradje) —
ein weniger plastisches, nicht so sehr
auf den Wechsel von Licht und Schatten
berechnetes Kunstwollen bekundet (vgl.
ein Rankenfriesfragment aus den Funda-
menten von S. Donato und die Abbildung
des linken Seitenportales, Fig. 2 3 und 24),
während die zu den Seiten des Haupt-
einganges angebrachten (größtenteils er-
neuerten) Apostelfiguren offenbar von rö-
mischen Gewandstatuen abzuleiten sind62).
Um nicht alle Beispiele dieser Art
aufzuzählen, die nur in dem Rahmen
einer eingehenden Analyse der
Epoche richtig verstanden und
gewertet werden können, so er-
übrigt es sich doch noch zweier
wichtiger Vorfälle zu gedenken:
so etwa die reizende Gestalt des
Kriegsgottes Mars als Symbol
des Märzes in den Monatsbildern
des Traüiner Domportales, die