Oswald von Kutschera-Woborsky Das Giovanninorelief des Spalatiner Vorgebirges
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Entwicklung der italienischen Kunst, die in den einzelnen dalmatinischen Städten mit den
Einflußkomponenten verschiedener Schulen (Mailand, Neapel, Venedig, Toscana, Stil des
Donatello in Padua) eingedrungen war, lag die natürliche Folgeerscheinung, daß die ein-
heimischen antiken Monumente weniger beachtet wurden als in der früheren Zeit. Zumal
als — wie Folnesics mit Recht darauf hinweisen konnte — das Stilgefühl dieser Früh-
renaissancekunst mit dem Kunstwollen des Diokletianpalastes nicht völlig harmonierte (obwohl
Vereinbarungen auch hier nicht immer sich ausschlossen) und es weiter sich schwer nach weisen
(Eig. Aufn.)
Fig. 25 Trau: Domportal (Detail, Darstellung des Monats März)
ließ, ob in Dalmatien befindliche oder in Italien gesehene Monumente vordiokletianischer
Zeit die Muster dieser Antikenwiederholungen gebildet hatten. Denn während die in Sebe-
nico und Ragusa77) erstehenden Werke kaum etwas von diesem Einflüsse verspüren lassen —•
wobei noch die ungeheure Ausgestrecktheit des Landes mit einbezogen werden mußte, das,
gegen ein barbarisches Hinterland durch abweisende Felsenmauern versperrt, in keiner Zeit
einen völlig einheitlichen und gemeinsamen Stil, zumal unter den obwaltenden politischen Ver-
hältnissen aufweisen konnte — so ließ sich doch die Wahrnehmung machen, daß, je nachdem
die Monumente geographisch dem Mittelpunkte des nahrungspendenden Kreises (Spalato und
Salona) sich näherten, das Überwiegen dieser angewandten Rezeption (wie etwa in Trau
77) Deren antike Vergangenheit im Gegensatz zu Spalato, Salona und Zara nie bedeutend gewesen war.
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Entwicklung der italienischen Kunst, die in den einzelnen dalmatinischen Städten mit den
Einflußkomponenten verschiedener Schulen (Mailand, Neapel, Venedig, Toscana, Stil des
Donatello in Padua) eingedrungen war, lag die natürliche Folgeerscheinung, daß die ein-
heimischen antiken Monumente weniger beachtet wurden als in der früheren Zeit. Zumal
als — wie Folnesics mit Recht darauf hinweisen konnte — das Stilgefühl dieser Früh-
renaissancekunst mit dem Kunstwollen des Diokletianpalastes nicht völlig harmonierte (obwohl
Vereinbarungen auch hier nicht immer sich ausschlossen) und es weiter sich schwer nach weisen
(Eig. Aufn.)
Fig. 25 Trau: Domportal (Detail, Darstellung des Monats März)
ließ, ob in Dalmatien befindliche oder in Italien gesehene Monumente vordiokletianischer
Zeit die Muster dieser Antikenwiederholungen gebildet hatten. Denn während die in Sebe-
nico und Ragusa77) erstehenden Werke kaum etwas von diesem Einflüsse verspüren lassen —•
wobei noch die ungeheure Ausgestrecktheit des Landes mit einbezogen werden mußte, das,
gegen ein barbarisches Hinterland durch abweisende Felsenmauern versperrt, in keiner Zeit
einen völlig einheitlichen und gemeinsamen Stil, zumal unter den obwaltenden politischen Ver-
hältnissen aufweisen konnte — so ließ sich doch die Wahrnehmung machen, daß, je nachdem
die Monumente geographisch dem Mittelpunkte des nahrungspendenden Kreises (Spalato und
Salona) sich näherten, das Überwiegen dieser angewandten Rezeption (wie etwa in Trau
77) Deren antike Vergangenheit im Gegensatz zu Spalato, Salona und Zara nie bedeutend gewesen war.