Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Rudolf Güby Die Stiftskirchen zu "Wilhering und Engelszell

8l

stattliche Anzahl weiterer und selbständiger Arbeiten kennen6), war uns von Üblherr bisher
nicht ein einziges bedeutendes eigenhändiges Werk bekannt7).
Die Vertragsabschriften im Wilheringer Stiftsarchiv sind daher nicht nur wertvolle Doku-
mente, um Wilherings Stiftskirche in den urkundlich sichergestellten Denkmalbesitz Österreichs


Fig. 66 Wilhering, Stiftskirche, Hochaltar: St. Joachim und St. Anna
einzuordnen, sondern sie ermöglichen es auch, die künstlerisch bedeutende Persönlichkeit Johann
Georg Üblherrs besser zu erfassen, als es nach dem bisher bekannten Material möglich war.
Nach dem klaren Wortlaut des Vertrages vom 16. November 1744 dürfen wir auf alle
Fälle die vier Statuen des Hochaltars, das sind St. Joachim (Fig. 66), St. Anna (Fig. 66 und 67),

6) Siehe Thieme und Becker, „Allgem. Künstler-
lexikon“, Bd. XI, S. 352/53.
7) Außer der Mitarbeit Üblherrs in Diessen und Amor-
bach wird sein Name noch bei der Ausschmückung der
Anastasiakapelle in Benediktbeuern und schließlich bei der
Ausstukkierung des Ettaler Münsters genannt, wo er mit
Josef Schmutzer zusammen arbeitete, ohne daß sich auch

hier sein persönlicher Anteil an dem gemeinsamen Werke
feststellen ließe. Das Ettaler Münster wurde nach dem Brande
von 1744 umgebaut; das Deckengemälde Johann Jakob
Zeilers ist mit 1752 bezeichnet, in welchem Jahr also die
Stukkaturen in der Rotunde im wesentlichen vollendet
gewesen sein müssen. Georg Hager, „Klosterstudien“,
München 1909, S. 34.

Jahrbuch des kunsthist. Instituts des deutschösterreichischen Staatsdenkmalamtes 1918

II
 
Annotationen