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Rudolf Guby Die Stiftskirchen zu Wilhering und Engelszell

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Zimmers24), des kleinen Speisesaales25), der Zimmer der Prälatur26) und der Prälatenhaus-
kapelle27), ferner die außergewöhnlich zahlreichen figuralen Reliefarbeiten in St. Florian,
Schloß Hohenbrunn, Stift Altenburg und Kloster Vornbach. Eine Gegenüberstellung der
zahlreichen Puttos der Wilheringer Deckendekoration mit den reizvoll und abwechslungs-
reich bewegten Putten im Sommerrefektorium zu St. Florian oder ein Vergleich der Wil-
heringer Deckenreliefs mit solchen in St. Florian, wie etwa ein Vergleich des Reliefs der
Hoffnung in Wilhering (Fig. 74) mit den Reliefs in den Landeshauptmannszimmern inSt.Florian
(Fig. 81) spricht durchaus für Holzinger als den Meister der Wilheringer Deckenreliefs.


Fig. 80 tYilhering, Stiftskirche: Apostelkreuz

Bei der stilkritischen Untersuchung der großen Engelsfiguren des Langhauses ist es
vor allem auffallend, daß sich diese Figuren von den gleichen Engelsgruppen des Chores und
Querschiffes, welche urkundlich sicher von den Wessobrunner Meistern stammen, nicht un-
wesentlich unterscheiden. Die Engelsfiguren des Langhauses (Fig. 82) zeigen eine auffallend
knitterige, unruhige Gewandbehandlung, während die Engelsfiguren der Wessobrunner
Meister (Fig. 72) jene glatten, langgezogenen, an den Körper sich schmiegenden, klar und
bestimmt drapierten Falten aufweisen, die wir an den Üblherrschen Figuren kennen lernten.
Auch die Körper der von den Wessobrunnern gefertigten Figuren sind voller, die Gesichts-
24) Sie stellen die vier Jahreszeiten dar. 26) Kirchliche Darstellungen.
25) Musizierende weibliche Figuren als Tafelmusik. 27) Maria, Josef joachim und Johann Baptist darstellend.
Jahrbuch des kunsthist. Instituts des deutschösterreichischen Staatsdenkmalamtes 1918 • j ~
 
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