Rudolf Guby Die Stiftskirchen zu Wilhering und Engelszell
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1735 zu setzen, denn am 13. Juli 1735 reicht der Linzer Steinmetzmeister Johann Michael
Herrstorfer ein Offert für die Steinmetzarbeiten in der Stiftskirche ein31). Ob nun Joachim
Carlone, falls dieser tatsächlich der Architekt der Kirche ist32), auch der Autor des Deko-
rationsplanes war, oder ob es ein Innenarchitekt war, der in genialster Weise den Baugedanken
in der Gesamtdekoration weiterführte, wird hoffentlich einmal nach Auffinden der Bau-
urkunden klargestellt werden. Ich vermute in dem kaiserlichen Hofingenieur Andreas
Fig. 84 Wilhering, Stiftskirche: Blick gegen die Musikempore
Altomonte den Innenarchitekten der Stiftskirche und damit den Schöpfer des Dekorations-
planes. Andreas Altomonte, wohl ein Verwandter des in Wilhering tätigen Malers gleichen
Namens, hat, wie wir aus dem mit Franz Vital Dräxl geschlossenen Vertrag vom 18. Ok-
tober 1743 erfahren, den Riß zum Hochaltar gezeichnet83). Der Hochaltar ist aber
mit dem Gesamtplan der Dekoration so eng verwachsen, daß mir ein Rückschluß von dem
31) Xenia Bernardina a. a. O. S. 225. dürfte zur Zeit des Wilheringer Kirchenbaues das 70. Lebens-
32) Die spärlichen biographischen Daten über Joachim jahr wahrscheinlich bedeutend überschritten haben.
Carlone siehe in Thieme-Beckers Künstlerlexikon. J. Carlone 33) Xenia Bernardina a. a. O. S. 225.
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1735 zu setzen, denn am 13. Juli 1735 reicht der Linzer Steinmetzmeister Johann Michael
Herrstorfer ein Offert für die Steinmetzarbeiten in der Stiftskirche ein31). Ob nun Joachim
Carlone, falls dieser tatsächlich der Architekt der Kirche ist32), auch der Autor des Deko-
rationsplanes war, oder ob es ein Innenarchitekt war, der in genialster Weise den Baugedanken
in der Gesamtdekoration weiterführte, wird hoffentlich einmal nach Auffinden der Bau-
urkunden klargestellt werden. Ich vermute in dem kaiserlichen Hofingenieur Andreas
Fig. 84 Wilhering, Stiftskirche: Blick gegen die Musikempore
Altomonte den Innenarchitekten der Stiftskirche und damit den Schöpfer des Dekorations-
planes. Andreas Altomonte, wohl ein Verwandter des in Wilhering tätigen Malers gleichen
Namens, hat, wie wir aus dem mit Franz Vital Dräxl geschlossenen Vertrag vom 18. Ok-
tober 1743 erfahren, den Riß zum Hochaltar gezeichnet83). Der Hochaltar ist aber
mit dem Gesamtplan der Dekoration so eng verwachsen, daß mir ein Rückschluß von dem
31) Xenia Bernardina a. a. O. S. 225. dürfte zur Zeit des Wilheringer Kirchenbaues das 70. Lebens-
32) Die spärlichen biographischen Daten über Joachim jahr wahrscheinlich bedeutend überschritten haben.
Carlone siehe in Thieme-Beckers Künstlerlexikon. J. Carlone 33) Xenia Bernardina a. a. O. S. 225.