Arno Eilenstein Der Kupferstecher 1\ Koloman Feiner
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80. Eine kleine Radierung, das Stift Lambach (5'5 X
9 cm), ist bemalt.
81. „Kalmücken, Kosacken, Officier. Nach der Natur
gemalt von M. Schmidt zu Stein, radiert von
P. C. F. B. z. L. 1799“ (17-5 X 23-3 cm). Ebenfalls
bemalt.
82. Einen Crucifixus (48'5 X 28'5 cm). „P. Colomanus
Fellner del et sculpsit. 1816.“ Es ist dieses der
letzte von den uns bekannten Stichen und die
P. Koloman selbst in einem Sammelbande ver-
einigte. Die meisterhaft gezeichnete und kunst-
voll radierte Arbeit, die ihm manches Lob und
viel Anerkennung eintrug, trägt die Widmung:
RRmo ac Illustrmo D. D. Sigismundo de Hohen-
wart31) D. G. Episcopo Lincensi, Can. cath. in
Gurk, Ord. S. Leopoldi Equiti etc. etc. D. D. D.
P. Colomannus Fellner Ord. S. B. Lambaci“32).
„Erneuerte vaterländische Blätter für den öster-
reichischen Kaiserstaat“, Juni 1816, pag. 344-,
schreiben: „Erst in diesem Frühjahre hat seine
(Felners) Künstlerhand einen Kupferstich in
punctierter Manier, das Bild des Erlösers am
Kreuze, vollendet, welches er Sr. bischöflichen
Gnaden, Hrn. Sigmund von Hohenwart in Linz,
dedicirt hat. Nach dem Urteil eines berühmten
Wiener Künstlers ist es ein vollkommenes Bild.“
Und die Rottel sagt: „Diversi generis imagines
aere ab eo excusae, quarum postrema Salvatorem
cruci affixum exhibens RR. Sigismundo episcopo
nostro dicata est, peritorum ferunt judicium.“
Auch der Bischof von St. Pölten Joh. Nep.
Dankesreiter33) und Abt Anselm Mayrhofer31)
vom Kremsmünster, denen er den Crucifixus
übersandte, bezeigten ihre Freude und ihren
Dank.
Alle diese künstlerischen Arbeiten hinderten
unseren P. Koloman Feiner nicht, seinen anderen
Pflichten, die ihm die von seinen Äbten aufgetragenen
Ämter vorschrieben, getreulich nachzukommen. Nach
seiner Rückkehr von Wien arbeitete er in der Seel-
sorge bis zum Jahre 1804, war dabei Archivar und im
Jahre 1796 wurde ihm noch dazu das Amt eines Chor-
regenten übertragen, zu dem ihn seine musikalischen
Fähigkeiten und Kenntnisse vollauf befähigten. Er
gab sich als Regens chori große Mühe, die Musik zu
heben, da sie besonders während der Zeit der Ein-
31) Sigismund v. Hohenwart, 1814—1825.
32) Stiche von ihm sind auch erwähnt: Kat. hist.
Kunstaust., Wien 1877, Pag- 124> und Heller-Andresen,
Handbuch, I, pag. 481.
33) Joh. Nep. Dankesreiter, 1816—1823.
31) Abt Anselm Mayrhofer, 1812—1821.
Fig. 26 Oelenhainz: Jac. Mathae Schmuzer.
Gestochen von Koloman Feiner
fälle der Franzosen35) sehr gesunken war. Seine
zahlreichen Verbindungen mit den verschiedensten
Künstlern ermöglichten es ihm, daß Kompositionen
z. B. von Josef Haydn, Schubert, Eibier ziemlich
früh im Stifte aufgeführt werden konnten, stand er
ja im schriftlichen Verkehr mit Ignaz Sadleder, mit
einem gewissen J. N. Heyß und anderen, die ihm neue
Musikwerke zusandten und zur Verfügung stellten.
Auch den berühmten Orgelspieler Abbe Vogel scheint
P. Koloman gekannt zu haben, wenigstens empfahl
er ihn seinem Kunstfreunde Ritter von Bartsch und
meldete ihm, daß er in Wien ein Konzert geben werde.
Doch Bartsch hatte schon 1789 den Abbe Vogel in
Paris persönlich kennen gelernt. Wie sehr sich Kolo-
man Feiner der Kirchenmusik annahm, zeigt eine
undatierte Eingabe an seinen Abt, in der er die Unter-
stützung von 40 fl., die von der Stiftsadministration
jährlich ausbezahlt wurde, weiterhin auszuzahlen er-
sucht. Er sucht seine Bitte zu begründen, daß er für
3s) Siehe: „Das Stift und der Markt Lambach während
der französischen Einfälle 1800, 1805 und 1809,“ von
P. Augustin Rabensteiner, Wels, Preßverein, 1898.
n*
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80. Eine kleine Radierung, das Stift Lambach (5'5 X
9 cm), ist bemalt.
81. „Kalmücken, Kosacken, Officier. Nach der Natur
gemalt von M. Schmidt zu Stein, radiert von
P. C. F. B. z. L. 1799“ (17-5 X 23-3 cm). Ebenfalls
bemalt.
82. Einen Crucifixus (48'5 X 28'5 cm). „P. Colomanus
Fellner del et sculpsit. 1816.“ Es ist dieses der
letzte von den uns bekannten Stichen und die
P. Koloman selbst in einem Sammelbande ver-
einigte. Die meisterhaft gezeichnete und kunst-
voll radierte Arbeit, die ihm manches Lob und
viel Anerkennung eintrug, trägt die Widmung:
RRmo ac Illustrmo D. D. Sigismundo de Hohen-
wart31) D. G. Episcopo Lincensi, Can. cath. in
Gurk, Ord. S. Leopoldi Equiti etc. etc. D. D. D.
P. Colomannus Fellner Ord. S. B. Lambaci“32).
„Erneuerte vaterländische Blätter für den öster-
reichischen Kaiserstaat“, Juni 1816, pag. 344-,
schreiben: „Erst in diesem Frühjahre hat seine
(Felners) Künstlerhand einen Kupferstich in
punctierter Manier, das Bild des Erlösers am
Kreuze, vollendet, welches er Sr. bischöflichen
Gnaden, Hrn. Sigmund von Hohenwart in Linz,
dedicirt hat. Nach dem Urteil eines berühmten
Wiener Künstlers ist es ein vollkommenes Bild.“
Und die Rottel sagt: „Diversi generis imagines
aere ab eo excusae, quarum postrema Salvatorem
cruci affixum exhibens RR. Sigismundo episcopo
nostro dicata est, peritorum ferunt judicium.“
Auch der Bischof von St. Pölten Joh. Nep.
Dankesreiter33) und Abt Anselm Mayrhofer31)
vom Kremsmünster, denen er den Crucifixus
übersandte, bezeigten ihre Freude und ihren
Dank.
Alle diese künstlerischen Arbeiten hinderten
unseren P. Koloman Feiner nicht, seinen anderen
Pflichten, die ihm die von seinen Äbten aufgetragenen
Ämter vorschrieben, getreulich nachzukommen. Nach
seiner Rückkehr von Wien arbeitete er in der Seel-
sorge bis zum Jahre 1804, war dabei Archivar und im
Jahre 1796 wurde ihm noch dazu das Amt eines Chor-
regenten übertragen, zu dem ihn seine musikalischen
Fähigkeiten und Kenntnisse vollauf befähigten. Er
gab sich als Regens chori große Mühe, die Musik zu
heben, da sie besonders während der Zeit der Ein-
31) Sigismund v. Hohenwart, 1814—1825.
32) Stiche von ihm sind auch erwähnt: Kat. hist.
Kunstaust., Wien 1877, Pag- 124> und Heller-Andresen,
Handbuch, I, pag. 481.
33) Joh. Nep. Dankesreiter, 1816—1823.
31) Abt Anselm Mayrhofer, 1812—1821.
Fig. 26 Oelenhainz: Jac. Mathae Schmuzer.
Gestochen von Koloman Feiner
fälle der Franzosen35) sehr gesunken war. Seine
zahlreichen Verbindungen mit den verschiedensten
Künstlern ermöglichten es ihm, daß Kompositionen
z. B. von Josef Haydn, Schubert, Eibier ziemlich
früh im Stifte aufgeführt werden konnten, stand er
ja im schriftlichen Verkehr mit Ignaz Sadleder, mit
einem gewissen J. N. Heyß und anderen, die ihm neue
Musikwerke zusandten und zur Verfügung stellten.
Auch den berühmten Orgelspieler Abbe Vogel scheint
P. Koloman gekannt zu haben, wenigstens empfahl
er ihn seinem Kunstfreunde Ritter von Bartsch und
meldete ihm, daß er in Wien ein Konzert geben werde.
Doch Bartsch hatte schon 1789 den Abbe Vogel in
Paris persönlich kennen gelernt. Wie sehr sich Kolo-
man Feiner der Kirchenmusik annahm, zeigt eine
undatierte Eingabe an seinen Abt, in der er die Unter-
stützung von 40 fl., die von der Stiftsadministration
jährlich ausbezahlt wurde, weiterhin auszuzahlen er-
sucht. Er sucht seine Bitte zu begründen, daß er für
3s) Siehe: „Das Stift und der Markt Lambach während
der französischen Einfälle 1800, 1805 und 1809,“ von
P. Augustin Rabensteiner, Wels, Preßverein, 1898.
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