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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 2.1884

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I. Theil: Abhandlungen
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Ilg, Albert: Die Limousiner Grisaillen: in den kaiserlichen Haus-Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.5610#0127
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Dr. Albert Hg.

Figuren und Ornamente sind durchaus en camaieux, ohne Anwendung von Fleischtönen ausgeführt.

Eine Abbildung der Vorderseite befindet sich unter den Photographien des k. k. Oesterreichischen
Museums für Kunst und Industrie in Wien, Nr. 201, der Rückseite Nr. 202.

Die Umstände, unter welchen Decoration und Motive dieses ausgezeichneten Gefässes auftreten, lassen
die Frage statthaft erscheinen, ob wir hier nicht einen derjenigen Kunstgegenstände vor uns haben, welche
sich auf Diana von Poitiers beziehen. Es ist schier in allen Sammlungen beliebt, einen Frauenkopf auf
einem Limousiner Email dieser Epoche sofort auf die berühmte Geliebte der beiden Könige Frankreichs
zu deuten, selbst wenn so deutliche und nähere Beziehungen wie der Triumphzug der Jagdgöttin fehlen.
Die Entscheidung liegt für unseren Fall sehr einfach.

Unter den bekannten Darstellungen der Herzogin de Valentinois bedienen sich unter denjenigen,
welche den Gegenstand nicht als realistisches Porträt im Zeitcostüme auffassen, die meisten der mytho-
logischen Maske, welche dem Namen der Dame entspricht. Nur in seltenen Fällen huldigt die Kunst der
Rolle, die sie gespielt, und stellt sie als die Liebesgöttin vor, wie z. B. auf der Emailplatte von Leonard
Limousin von 1 5 54 in der Sammlung Andrew Fountaine zu Norfolkshire, oder auf einer anderen Platte
desselben Meisters in der Sammlung des Louvre. Als Diana verherrlichten sie Jean Goujon (Marmorgruppe
 
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