Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I. 175
aufgesetzt, der vergoldet ist. Die Unterschenkel des Reiters werden durch gekehlte Streiftartschen ge-
deckt, welche mit langem vergoldeten Stachel bewehrt sind. Der Kürisssattel stellt einen Uebergang
vom Krippensattel in jenen der Renaissancezeit dar, besitzt aber noch den hohen Vorderbogen und die
mittelst eines Gestänges aufgespreizte Krippe. Der Fürbug deckt den vorderen Brusttheil des Hengstes
vollständig. Der obere Geliegertheil (Kruppegelieger) ist theilweise geschoben und längs der Kruppe
mit grossen, an den Seiten mit kleinen Stacheln bewehrt. Die Seitenblätter wie die Gelicgertaschen
sind gekehlt und an den Rändern scharf ausgezackt, letztere auch mit langen vergoldeten Stacheln be-
setzt. Der Reiter trägt einen Reisspiess mit starkem cannelirtem und roth angestrichenem Schafte auf
der rechten Schulter. Die Dille des Spiesseisens ist mit einem umgewundenen Fuchsschwänze aus-
gestattet (Fig. 51).
Fig. 51-
Hinter dieser Darstellung erblickt man horizontal auf Schrägen aufgelegt sieben Reisspiesse mit
gekehlten Schäften, theils schwarz, grün oder roth angestrichen, theils ungefärbt; sechs davon sind mit
Fuchsschwänzen umwunden.
Nachdem die Ausrüstung der Kürisser nur von den betreffenden Obersten besorgt wurde, so er-
scheint die hier gegebene Figur eines schweren Kürissers mehr als ein Muster. Desungeachtet sind hier
die Harnischformen an sich schon antiquirt, auch etwas übertrieben geformt; denn in der Regel war
der Rossharnisch des reisigen Mannes einfacher und nicht mit einer so bedeutenden Anzahl von Spitzen
versehen. Auch die Reisspiesse, welche allerdings einer starken Abnützung unterlagen, wurden nur für
einen raschen Ersatzbedarf im Vorrathe gehalten.
Bl. i3g'. Oben: Kleinere Randverzierung im Stile der vorherbeschriebenen. Rechts ist eine
kleine Motte fliegend dargestellt. Von dem oberen Rande der Verzierung ist ein Theil vom Buchbinder
weggeschnitten. — Inschrift in kleineren Lettern:
aufgesetzt, der vergoldet ist. Die Unterschenkel des Reiters werden durch gekehlte Streiftartschen ge-
deckt, welche mit langem vergoldeten Stachel bewehrt sind. Der Kürisssattel stellt einen Uebergang
vom Krippensattel in jenen der Renaissancezeit dar, besitzt aber noch den hohen Vorderbogen und die
mittelst eines Gestänges aufgespreizte Krippe. Der Fürbug deckt den vorderen Brusttheil des Hengstes
vollständig. Der obere Geliegertheil (Kruppegelieger) ist theilweise geschoben und längs der Kruppe
mit grossen, an den Seiten mit kleinen Stacheln bewehrt. Die Seitenblätter wie die Gelicgertaschen
sind gekehlt und an den Rändern scharf ausgezackt, letztere auch mit langen vergoldeten Stacheln be-
setzt. Der Reiter trägt einen Reisspiess mit starkem cannelirtem und roth angestrichenem Schafte auf
der rechten Schulter. Die Dille des Spiesseisens ist mit einem umgewundenen Fuchsschwänze aus-
gestattet (Fig. 51).
Fig. 51-
Hinter dieser Darstellung erblickt man horizontal auf Schrägen aufgelegt sieben Reisspiesse mit
gekehlten Schäften, theils schwarz, grün oder roth angestrichen, theils ungefärbt; sechs davon sind mit
Fuchsschwänzen umwunden.
Nachdem die Ausrüstung der Kürisser nur von den betreffenden Obersten besorgt wurde, so er-
scheint die hier gegebene Figur eines schweren Kürissers mehr als ein Muster. Desungeachtet sind hier
die Harnischformen an sich schon antiquirt, auch etwas übertrieben geformt; denn in der Regel war
der Rossharnisch des reisigen Mannes einfacher und nicht mit einer so bedeutenden Anzahl von Spitzen
versehen. Auch die Reisspiesse, welche allerdings einer starken Abnützung unterlagen, wurden nur für
einen raschen Ersatzbedarf im Vorrathe gehalten.
Bl. i3g'. Oben: Kleinere Randverzierung im Stile der vorherbeschriebenen. Rechts ist eine
kleine Motte fliegend dargestellt. Von dem oberen Rande der Verzierung ist ein Theil vom Buchbinder
weggeschnitten. — Inschrift in kleineren Lettern: