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Wendelin Boehcim.
Das letzt bin ich, das man nit mag
Geraten im veld khainen tag,
Wo man anders dits geschutz will
Brauchen. Ich bin das recht im spül,
Gib im das leben und sein kraft,
Gemacht durch grosse maisterschaft.
Pulfer nennt man mich uberall,
Mein ist hie ein grosse anzall
Vil tausent zentner wol verwart.
Der kaiser mich zu der not spart.
Darunter: Abbildung einer Anzahl von theils geschlossenen, theils geöffneten Fässern, theils mit
Schwefelstangen oder Salpeter, theils mit Pulver gefüllt.
Bl. 140. Ueberschrift: »Pulfer«.
Abbildung einer Anzahl von Fässern, gleich der vorbeschriebenen.
Bl. 140'. Abbildung einer Anzahl von Fässern, gleich der vorbeschriebenen.
Bl. 141. Ueberschrift: »Der beschluss des ersten Zeughaus zu Ynnspruck«.
Darunter: Randverzierung im Stile der vorherbeschriebenen. Auf einem Blumenblatte steht ein
Hahn. — Inschrifttext:
Kaiser Maximilian hat
Obgemelter mass durch sein rat
Dises zeughaus gemacht allein,
Ob jemand dem erzherzogthumb wollt sein
Zuwider und last fuegen zu,
Das man das puchsenparadeis aufthu,
Behalt sich bei der gerechtigkait,
Dermass das den veinden werd laid.
Bl. 142. Ueberschrift: »Sigmundscron«.
Darunter Randverzierung im Stile der vorbeschriebenen. Links schwebt ein Rothkehlchen nach
abwärts. — Inschrifttext:
Der kaiser Maximilian
Hat auf dem schloss Sigmundscran
Das ander zeughaus lan machen
Zum veldleger und kriegssachen,
Wo das erzherzogthumb Tiroll
Wurd angriffen, das jedes moll
Das geschutz wer an gelegem ort
Und geringlich zu bringen fort
All seinen nachkhomen zu guet,
Wie euch das puch anzaigen thuet.
Schloss Sigmundskron an der Etsch gegenüber von Bozen zählt zu jenen festen Schlössern, welche
Erzherzog Sigismund von Tirol zur Vertheidigung des Landes erbauen Hess. Nicht nur durch seine
ansehnliche Grösse und seine Festigkeit sondern mehr noch durch seine Lage eignete es sich als Zeug-
haus, von welchem aus ebensowohl in einem italienischen als in einem Kriege mit der Schweiz eine
Ausrüstung wie ein Nachschub an Waffen und anderem Kriegsbedarf leicht bewerkstelligt werden
konnte. Wiewohl König Maximilian nach der Uebernahme des Landes das Hauptkriegsdepot nach
Innsbruck verlegte, so mochte er dennoch, theils der unbestreitbar günstigen Lage wegen, theils aus
Rücksichten für seinen argwöhnischen Vorgänger, das Zeughaus in Sigmundskron nicht auflösen,
obwohl ihm selbst für diesen Zweck Trient vortheilhafter erschien.
Bl. 142'. Randverzierung im Stile der vorbeschriebenen. Unten eine nackte weibliche Gestalt
mit aufgelöstem Haar, welche mit einem aufrecht stehenden Löwen ringt. — Inschrifttext:
Von wegen der grossen sterk mein
Hat man mich ein »Leben« haissen sein.
Gleich als all tier sein underthan
Dem leben als irem haubtman,
Wendelin Boehcim.
Das letzt bin ich, das man nit mag
Geraten im veld khainen tag,
Wo man anders dits geschutz will
Brauchen. Ich bin das recht im spül,
Gib im das leben und sein kraft,
Gemacht durch grosse maisterschaft.
Pulfer nennt man mich uberall,
Mein ist hie ein grosse anzall
Vil tausent zentner wol verwart.
Der kaiser mich zu der not spart.
Darunter: Abbildung einer Anzahl von theils geschlossenen, theils geöffneten Fässern, theils mit
Schwefelstangen oder Salpeter, theils mit Pulver gefüllt.
Bl. 140. Ueberschrift: »Pulfer«.
Abbildung einer Anzahl von Fässern, gleich der vorbeschriebenen.
Bl. 140'. Abbildung einer Anzahl von Fässern, gleich der vorbeschriebenen.
Bl. 141. Ueberschrift: »Der beschluss des ersten Zeughaus zu Ynnspruck«.
Darunter: Randverzierung im Stile der vorherbeschriebenen. Auf einem Blumenblatte steht ein
Hahn. — Inschrifttext:
Kaiser Maximilian hat
Obgemelter mass durch sein rat
Dises zeughaus gemacht allein,
Ob jemand dem erzherzogthumb wollt sein
Zuwider und last fuegen zu,
Das man das puchsenparadeis aufthu,
Behalt sich bei der gerechtigkait,
Dermass das den veinden werd laid.
Bl. 142. Ueberschrift: »Sigmundscron«.
Darunter Randverzierung im Stile der vorbeschriebenen. Links schwebt ein Rothkehlchen nach
abwärts. — Inschrifttext:
Der kaiser Maximilian
Hat auf dem schloss Sigmundscran
Das ander zeughaus lan machen
Zum veldleger und kriegssachen,
Wo das erzherzogthumb Tiroll
Wurd angriffen, das jedes moll
Das geschutz wer an gelegem ort
Und geringlich zu bringen fort
All seinen nachkhomen zu guet,
Wie euch das puch anzaigen thuet.
Schloss Sigmundskron an der Etsch gegenüber von Bozen zählt zu jenen festen Schlössern, welche
Erzherzog Sigismund von Tirol zur Vertheidigung des Landes erbauen Hess. Nicht nur durch seine
ansehnliche Grösse und seine Festigkeit sondern mehr noch durch seine Lage eignete es sich als Zeug-
haus, von welchem aus ebensowohl in einem italienischen als in einem Kriege mit der Schweiz eine
Ausrüstung wie ein Nachschub an Waffen und anderem Kriegsbedarf leicht bewerkstelligt werden
konnte. Wiewohl König Maximilian nach der Uebernahme des Landes das Hauptkriegsdepot nach
Innsbruck verlegte, so mochte er dennoch, theils der unbestreitbar günstigen Lage wegen, theils aus
Rücksichten für seinen argwöhnischen Vorgänger, das Zeughaus in Sigmundskron nicht auflösen,
obwohl ihm selbst für diesen Zweck Trient vortheilhafter erschien.
Bl. 142'. Randverzierung im Stile der vorbeschriebenen. Unten eine nackte weibliche Gestalt
mit aufgelöstem Haar, welche mit einem aufrecht stehenden Löwen ringt. — Inschrifttext:
Von wegen der grossen sterk mein
Hat man mich ein »Leben« haissen sein.
Gleich als all tier sein underthan
Dem leben als irem haubtman,