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Heinrich Modern.
Aus dem Schatzkammer-Inventare des Josef de France aus der Mitte des XVIII. Jahrhunderts
geht hervor, dass damals bereits diese nachträgliche Arbeit vorhanden war; sie widerspricht aber deC
Bewegungsmotive der Figur und scheint zur mechanischen Verbindung des Deckels, der sonst lose auf'
liegen würde, gedient zu haben.
Fig. 2.
Der Henkelkrug ruht auf einem Fusse von gegossenem massiven Golde. Im Durchschnitte kreis-
rund, hat der Fuss, wo er künstlerisch verziert ist, die Form eines convexen Kugelsegmentes und
schliesst mit einer geraden, glattpolirten, circa 3/4 Cm. hohen, 42 Cm. weiten Basis ab.
Die künstlerische Ausstattung des Fusses steht hinter der des Henkels nicht zurück. Wie oben
ein Meisterwerk der Grosserie, so haben wir hier ein gleich edles Werk des Kunstgusses vor uns. Der
Fig. 3.
Fuss erscheint in acht ungleichseitige Segmente getheilt; ein längeres Segment alternirt stets mit einem
kürzeren. In den so gebildeten acht Raumtheilen finden wir abwechselnd eine hingelagerte mytho-
logische Figur und einen Thierkopf. A Jove prineipium: Zeus liegt, den Körper bis zu den Ober-
schenkeln entblösst, in der Rechten ein Bündel mit zackigen Blitzen, auf dieselbe sich aufstützend, die
Linke lässig am Schenkel ruhend, ein Fuss entblösst, mit aufgerichtetem Oberkörper, zu seinen Füssen
der Adler (Fig. 2). Ihm gegenüber lagert in ähnlicher Stellung, durch einen Steinbockkopf getrennt)
1 Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. X, Reg. 6253, p. CLX, Nr. 4.
Heinrich Modern.
Aus dem Schatzkammer-Inventare des Josef de France aus der Mitte des XVIII. Jahrhunderts
geht hervor, dass damals bereits diese nachträgliche Arbeit vorhanden war; sie widerspricht aber deC
Bewegungsmotive der Figur und scheint zur mechanischen Verbindung des Deckels, der sonst lose auf'
liegen würde, gedient zu haben.
Fig. 2.
Der Henkelkrug ruht auf einem Fusse von gegossenem massiven Golde. Im Durchschnitte kreis-
rund, hat der Fuss, wo er künstlerisch verziert ist, die Form eines convexen Kugelsegmentes und
schliesst mit einer geraden, glattpolirten, circa 3/4 Cm. hohen, 42 Cm. weiten Basis ab.
Die künstlerische Ausstattung des Fusses steht hinter der des Henkels nicht zurück. Wie oben
ein Meisterwerk der Grosserie, so haben wir hier ein gleich edles Werk des Kunstgusses vor uns. Der
Fig. 3.
Fuss erscheint in acht ungleichseitige Segmente getheilt; ein längeres Segment alternirt stets mit einem
kürzeren. In den so gebildeten acht Raumtheilen finden wir abwechselnd eine hingelagerte mytho-
logische Figur und einen Thierkopf. A Jove prineipium: Zeus liegt, den Körper bis zu den Ober-
schenkeln entblösst, in der Rechten ein Bündel mit zackigen Blitzen, auf dieselbe sich aufstützend, die
Linke lässig am Schenkel ruhend, ein Fuss entblösst, mit aufgerichtetem Oberkörper, zu seinen Füssen
der Adler (Fig. 2). Ihm gegenüber lagert in ähnlicher Stellung, durch einen Steinbockkopf getrennt)
1 Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. X, Reg. 6253, p. CLX, Nr. 4.