Paulus van Vianen. 8 5
^ianen's (Zeichnung in der Albertina) wiederkehrt, bringt uns seinen Verkehr mit Hans von Achen in
Erinnerung, der bekanntlich mit der Tochter Orlando Lasso's verheiratet war. Sehr charakteristisch
Ist, dass die drei Musen, welchen Blasinstrumente, Flöten und Horn, zugetheilt sind, gerade pausiren;
^er Künstler wollte die unschöne Form, welche die Gesichter bei dieser Kunstthätigkeit annehmen, im
^ilde vermeiden. Auch die Landschaft, die Bäume, die sie belebenden Vögel, selbst die Wolken, sind
der Natur abgelauscht. Im fernen Hintergrunde erscheint im flachsten Relief ein Stadtbild, in welchem
ein hochragender, freistehender Glockenthurm, S. Maria la Rotonda (Pantheon), und ein antiker
Triumphbogen genau zu unterscheiden sind; wieder eine Erinnerung an die Stadt Rom und an die
Fig. i3.
r°mische Wander- und Leidenszeit des Künstlers. Die Reliefperspective ist meisterhaft behandelt,
Order-, Mittel- und Hintergrund gut auseinandergehalten, aus richtiger Distanz betrachtet, von
Süsser Wirkung (Taf. VII).1 Dieses Relief ist bezeichnet mit dem Monogramme -fy.
Eine reizvolle Compositionsskizze zu dem Rothschild'schen Musenrelief besitzt die Albertina
(Niederländische Schule, Bd. X, Bl. 499/561; dort unter dem Namen Adam van Vianen). Die schöne
Federzeichnung mit Sepialavirung, leicht mit Röthel gehöht, versetzt Minerva in Gesellschaft der
^enus mit Amor und Juno in die Wolken, ganz ähnlich wie auf den Münchener Schüsseln.
Sehr ZUm Vortheile des Werkes hat Vianen die Composition gründlich geändert. Nur die Cello spielende
Zür Rechten und die Mandoline spielende Muse zur Linken erscheinen mit kleinen Veränderungen,
^ie Muse im Vordergrunde links fast unverändert in das Silberrelief aufgenommen (Fig. i3). .
1 Baron N. Rothschild hatte die Liebenswürdigkeit, seine zwei Silberreliefs dem Verfasser zur Publication zu überlassen.
^ianen's (Zeichnung in der Albertina) wiederkehrt, bringt uns seinen Verkehr mit Hans von Achen in
Erinnerung, der bekanntlich mit der Tochter Orlando Lasso's verheiratet war. Sehr charakteristisch
Ist, dass die drei Musen, welchen Blasinstrumente, Flöten und Horn, zugetheilt sind, gerade pausiren;
^er Künstler wollte die unschöne Form, welche die Gesichter bei dieser Kunstthätigkeit annehmen, im
^ilde vermeiden. Auch die Landschaft, die Bäume, die sie belebenden Vögel, selbst die Wolken, sind
der Natur abgelauscht. Im fernen Hintergrunde erscheint im flachsten Relief ein Stadtbild, in welchem
ein hochragender, freistehender Glockenthurm, S. Maria la Rotonda (Pantheon), und ein antiker
Triumphbogen genau zu unterscheiden sind; wieder eine Erinnerung an die Stadt Rom und an die
Fig. i3.
r°mische Wander- und Leidenszeit des Künstlers. Die Reliefperspective ist meisterhaft behandelt,
Order-, Mittel- und Hintergrund gut auseinandergehalten, aus richtiger Distanz betrachtet, von
Süsser Wirkung (Taf. VII).1 Dieses Relief ist bezeichnet mit dem Monogramme -fy.
Eine reizvolle Compositionsskizze zu dem Rothschild'schen Musenrelief besitzt die Albertina
(Niederländische Schule, Bd. X, Bl. 499/561; dort unter dem Namen Adam van Vianen). Die schöne
Federzeichnung mit Sepialavirung, leicht mit Röthel gehöht, versetzt Minerva in Gesellschaft der
^enus mit Amor und Juno in die Wolken, ganz ähnlich wie auf den Münchener Schüsseln.
Sehr ZUm Vortheile des Werkes hat Vianen die Composition gründlich geändert. Nur die Cello spielende
Zür Rechten und die Mandoline spielende Muse zur Linken erscheinen mit kleinen Veränderungen,
^ie Muse im Vordergrunde links fast unverändert in das Silberrelief aufgenommen (Fig. i3). .
1 Baron N. Rothschild hatte die Liebenswürdigkeit, seine zwei Silberreliefs dem Verfasser zur Publication zu überlassen.