Dr. Friedrich Kenner.
später nach Deutschland zurück und starb 2. August 1575. Er war seit 11. November 1564 mit Cacilia, Tochter
des Königs Gustav I. Wasa von Schweden, vermählt, welche, geboren 6. November 1540, als Mutter von sechs
Söhnen, von denen sie nur der älteste, in London geborene Eduard Fortunatus überlebte, am 27. Jänner 1627 starb.
Ohne Aufschrift. Brustbild rechts, mit braunen Augen, dunklem Haupthaar, in ganz ähnlicher
Tracht und mit gleichem Abzeichen wie Nr. 28, das Gesicht mehr nach vorne gerückt. Grund grün,
mit lichteren Laubzügen überdeckt. — Katalog
Nr. 316.
Gleichzeitig mit dem vorgenannten im Jahre
XS49) dem 12. Lebensjahre des Markgrafen, ent-
standen. Das mit dieser Zeitangabe versehene
Original in der Münchner Kunstkammer' war
ebenfalls von Hans Schöpfer gemalt, ist aber
nun verschollen.
30. Kunigunde, erste Gemahlin des Mark-
grafen Karl II. von Baden-Durlach,2
geboren 1524 als Tochter des Markgrafen Casimir von
Brandenburg-Kulmbach und der Herzogin Susanna von
Bayern; vermählt 10. März 1551, starb sie, eine Tochter
und einen Sohn hinterlassend, 27. Februar 1558.
Aufschrift in Silber: KVNIGVND • MARCH-r
BAD : Brustbild links, fast von vorne, mit hoher
Stirne, schwarzen Augen und röthlichem Haar,
letzteres in einer goldgestickten Haube, darüber
ein breiter, niederer schwarzer Hut, das fein ge-
fältelte Hemd am Halse mit einem rothen schwarz-
geränderten Halsbande geschlossen, das einfache
Silberstickerei zeigt und vorne ein massives
Kleinod mit Edelsteinen und drei freischweben-
den Perlen trägt; darunter eine breite Goldkette
mit Edelsteinen und einem zweiten Kleinod,
welches abermals mit drei freischwebenden Per-
len geziert ist. Das Kleid aus Goldstoff, mit
schwarz ausgenähten Laubornamenten, die Aermel geschlitzt und weiss unterzogen, oben aussen mit
dunklerem gemusterten Stoffe belegt. Grund grau. — Etwas rohe Malerei, augenscheinlich zur Er-
gänzung der übrigen aus München bezogenen baden'schen Bildnisse im Auftrage des Erzherzogs gemalt.
— Katalog Nr. 317.
Das Aussehen der Dargestellten und die Aufschrift lassen vermuthen, dass das Original im Jahre
ihrer Vermählung oder doch sehr bald darauf entstanden ist, also im 27. oder 28. Lebensjahre, d. i.
1551 oder 1552. Ueber die Herkunft des Bildes vgl. unten Nr. 88.
Hessen.
Vom Landgrafen Wilhelm IV. (1567—1592) wurden dem Erzherzog Ferdinand aufsein Ansuchen
mit dem Bildniss seines Vaters Philipp des Grossmüthigen (Nr. 32) die Rüstung desselben und ein bis
' Fickler'sches Inventar, Nr. 3097; F. v. Reber, B, S. 18.
2 Dieser, ein Sohn des Markgrafen Ernst von Durlach und Enkel Christoph I., war am 24. Juli 1529 geboren, nahm
thätigen Antheil an den Zeitereignissen und starb 23. März 1577; er wurde in Pforzheim beigesetzt, wo sehr wahrscheinlich
auch seine erste Gemahlin Kunigunde ruht.
später nach Deutschland zurück und starb 2. August 1575. Er war seit 11. November 1564 mit Cacilia, Tochter
des Königs Gustav I. Wasa von Schweden, vermählt, welche, geboren 6. November 1540, als Mutter von sechs
Söhnen, von denen sie nur der älteste, in London geborene Eduard Fortunatus überlebte, am 27. Jänner 1627 starb.
Ohne Aufschrift. Brustbild rechts, mit braunen Augen, dunklem Haupthaar, in ganz ähnlicher
Tracht und mit gleichem Abzeichen wie Nr. 28, das Gesicht mehr nach vorne gerückt. Grund grün,
mit lichteren Laubzügen überdeckt. — Katalog
Nr. 316.
Gleichzeitig mit dem vorgenannten im Jahre
XS49) dem 12. Lebensjahre des Markgrafen, ent-
standen. Das mit dieser Zeitangabe versehene
Original in der Münchner Kunstkammer' war
ebenfalls von Hans Schöpfer gemalt, ist aber
nun verschollen.
30. Kunigunde, erste Gemahlin des Mark-
grafen Karl II. von Baden-Durlach,2
geboren 1524 als Tochter des Markgrafen Casimir von
Brandenburg-Kulmbach und der Herzogin Susanna von
Bayern; vermählt 10. März 1551, starb sie, eine Tochter
und einen Sohn hinterlassend, 27. Februar 1558.
Aufschrift in Silber: KVNIGVND • MARCH-r
BAD : Brustbild links, fast von vorne, mit hoher
Stirne, schwarzen Augen und röthlichem Haar,
letzteres in einer goldgestickten Haube, darüber
ein breiter, niederer schwarzer Hut, das fein ge-
fältelte Hemd am Halse mit einem rothen schwarz-
geränderten Halsbande geschlossen, das einfache
Silberstickerei zeigt und vorne ein massives
Kleinod mit Edelsteinen und drei freischweben-
den Perlen trägt; darunter eine breite Goldkette
mit Edelsteinen und einem zweiten Kleinod,
welches abermals mit drei freischwebenden Per-
len geziert ist. Das Kleid aus Goldstoff, mit
schwarz ausgenähten Laubornamenten, die Aermel geschlitzt und weiss unterzogen, oben aussen mit
dunklerem gemusterten Stoffe belegt. Grund grau. — Etwas rohe Malerei, augenscheinlich zur Er-
gänzung der übrigen aus München bezogenen baden'schen Bildnisse im Auftrage des Erzherzogs gemalt.
— Katalog Nr. 317.
Das Aussehen der Dargestellten und die Aufschrift lassen vermuthen, dass das Original im Jahre
ihrer Vermählung oder doch sehr bald darauf entstanden ist, also im 27. oder 28. Lebensjahre, d. i.
1551 oder 1552. Ueber die Herkunft des Bildes vgl. unten Nr. 88.
Hessen.
Vom Landgrafen Wilhelm IV. (1567—1592) wurden dem Erzherzog Ferdinand aufsein Ansuchen
mit dem Bildniss seines Vaters Philipp des Grossmüthigen (Nr. 32) die Rüstung desselben und ein bis
' Fickler'sches Inventar, Nr. 3097; F. v. Reber, B, S. 18.
2 Dieser, ein Sohn des Markgrafen Ernst von Durlach und Enkel Christoph I., war am 24. Juli 1529 geboren, nahm
thätigen Antheil an den Zeitereignissen und starb 23. März 1577; er wurde in Pforzheim beigesetzt, wo sehr wahrscheinlich
auch seine erste Gemahlin Kunigunde ruht.