Die Porträtsammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol.
205
Wappen. —
mit Kreuz.1
Fehlt bei Schnellboltz. — Im Dresdener Stammbuche in Rüstung und grauem Mantel
84. Johann, ältester Sohn des Herzogs Georg,
geboren am 24. August 1498, vor dem Vater gestorben am 11. Jänner 1537. Seine Gemahlin Elisabeth, Tochter
Wilhelm II. von Hessen, geboren am 4. März 1502, vermählt am 7. Juni 1519, nahm nach dem Tode ihres Gemahls
den Titel einer Herzogin von Rochlitz an und starb kinderlos am 6. December 1557.
(Taf. XXIV, Fig. 82). f). jJjjailS. Brustbild rechts, fast von vorne, mit braunen Augen, Haupthaar
und Vollbart, auf dem Kopfe einen breiten, nie-
deren schwarzen Hut mit schwarzer Feder,
deren Rippe mit Goldkettchen und Quästchen
verziert ist, das gefaltete Hemd am Halse mit
einer Krause geschlossen und mit einer goldenen
Gliederkette zweifach belegt, in schwarzem
Rocke und schwarzer Tuchschaube mit breitem
Kragen, in der Linken den schwarzen Griff des
Schwertes, die Rechte auf den Schwertknauf
gelegt. — Katalog Nr. 285. — Fehlt in der Au-
gustusburg und bei Schnellboltz. — Das Bild im
Dresdener Stammbuche ist nach Schuchardt
(L. Cranach d. Ae., II, S. 51) nicht von diesem
sondern von einem seiner Schüler gearbeitet.
85. Friedrich, der fünfte und jüngste
Sohn des Herzogs Georg des Bärtigen,
geboren am 15. März 1504, gestorben am 26. Februar
*53g und im Dome von Meissen beigesetzt.2 Er war
seit 27. Jänner 1539, also nur wenige Wochen, ver-
mählt mit Elisabeth, Tochter des Grafen Ernst von
Mansfeld zu Heldrungen (geboren nach 1513): die
Witwe heiratete in zweiter Ehe Christoph Freiherrn
von Rogendorf, Grafen von Guntersdorf, den tapfern
aber unwürdigen Sohn des Wilhelm von Rogendorf.3
Jricufrid). Brustbild rechts, fast von
vorne, den Kopf leicht geneigt, mit braunen
Augen, Haupthaar und Vollbart, auf dem Kopfe
einen breiten flachen Hut mit schwarzen Federn,
die mit Goldkettchen und Quästchen geziert sind, unter der Krause eine goldene Gliederkette, die
Schaube schwarz mit gleichem umgeschlagenen Kragen, die Rechte leer, in der Linken den Schwert-
8riff- — Katalog Nr. 289. — Fehlt in der Augustusburg und bei Schnellboltz. — Im Dresdener Stamm-
buche sehr ähnlich und in gleicher Wendung.*
86. Moriz, Herzog, dann Kurfürst von Sachsen, Sohn des Herzogs Heinrich des Frommen,
geboren in Freiberg am 21. März 1521, folgte seinem Vater schon mit zwanzig Jahren in der Regierung nach. In
kleinen Verhältnissen aufgewachsen und ehrgeizig, suchte er an Macht zu gewinnen und Hess sich in allen poli-
tischen Massnahmen von diesem Bestreben leiten. Die Absichten auf Merseburg und Naumburg, auf welche auch
1 Von Schuchardt, Lucas Cranach der Aelterc, II, S. 50, zu den von diesem Künstler gearbeiteten Blättern gezählt.
2 Die Messinggrabplatte daselbst noch vorhanden. W. Lötz, a. a. O., I, 437.
3 Von Kaiser Karl V. für seine Verdienste im Feldzuge gegen Tunis (1535), in Frankreich und in Güns vielfach
ausgezeichnet, gerieth er in Zwietracht mit seiner Gemahlin, flüchtete Schulden halber 1545 in die Türkei, bot dort seine
Dienste gegen den Kaiser an und wurde Renegat, ging dann nach Frankreich, wo er gestorben sein soll. Josef Bergmann,
Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen Kaiserstaates, I, S. 225 f.
* Abbildung in Donadini, Das goldene Buch. — Bei Schuchardt, Lucas Cranach der Aeltere, II, S. 52, unter den von
diesem Meister gearbeiteten Blättern aufgeführt; jedoch erscheint der Herzog hier mit schwarzem Baret und kurzem
Pelzmantel.
Nr. 85.
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Wappen. —
mit Kreuz.1
Fehlt bei Schnellboltz. — Im Dresdener Stammbuche in Rüstung und grauem Mantel
84. Johann, ältester Sohn des Herzogs Georg,
geboren am 24. August 1498, vor dem Vater gestorben am 11. Jänner 1537. Seine Gemahlin Elisabeth, Tochter
Wilhelm II. von Hessen, geboren am 4. März 1502, vermählt am 7. Juni 1519, nahm nach dem Tode ihres Gemahls
den Titel einer Herzogin von Rochlitz an und starb kinderlos am 6. December 1557.
(Taf. XXIV, Fig. 82). f). jJjjailS. Brustbild rechts, fast von vorne, mit braunen Augen, Haupthaar
und Vollbart, auf dem Kopfe einen breiten, nie-
deren schwarzen Hut mit schwarzer Feder,
deren Rippe mit Goldkettchen und Quästchen
verziert ist, das gefaltete Hemd am Halse mit
einer Krause geschlossen und mit einer goldenen
Gliederkette zweifach belegt, in schwarzem
Rocke und schwarzer Tuchschaube mit breitem
Kragen, in der Linken den schwarzen Griff des
Schwertes, die Rechte auf den Schwertknauf
gelegt. — Katalog Nr. 285. — Fehlt in der Au-
gustusburg und bei Schnellboltz. — Das Bild im
Dresdener Stammbuche ist nach Schuchardt
(L. Cranach d. Ae., II, S. 51) nicht von diesem
sondern von einem seiner Schüler gearbeitet.
85. Friedrich, der fünfte und jüngste
Sohn des Herzogs Georg des Bärtigen,
geboren am 15. März 1504, gestorben am 26. Februar
*53g und im Dome von Meissen beigesetzt.2 Er war
seit 27. Jänner 1539, also nur wenige Wochen, ver-
mählt mit Elisabeth, Tochter des Grafen Ernst von
Mansfeld zu Heldrungen (geboren nach 1513): die
Witwe heiratete in zweiter Ehe Christoph Freiherrn
von Rogendorf, Grafen von Guntersdorf, den tapfern
aber unwürdigen Sohn des Wilhelm von Rogendorf.3
Jricufrid). Brustbild rechts, fast von
vorne, den Kopf leicht geneigt, mit braunen
Augen, Haupthaar und Vollbart, auf dem Kopfe
einen breiten flachen Hut mit schwarzen Federn,
die mit Goldkettchen und Quästchen geziert sind, unter der Krause eine goldene Gliederkette, die
Schaube schwarz mit gleichem umgeschlagenen Kragen, die Rechte leer, in der Linken den Schwert-
8riff- — Katalog Nr. 289. — Fehlt in der Augustusburg und bei Schnellboltz. — Im Dresdener Stamm-
buche sehr ähnlich und in gleicher Wendung.*
86. Moriz, Herzog, dann Kurfürst von Sachsen, Sohn des Herzogs Heinrich des Frommen,
geboren in Freiberg am 21. März 1521, folgte seinem Vater schon mit zwanzig Jahren in der Regierung nach. In
kleinen Verhältnissen aufgewachsen und ehrgeizig, suchte er an Macht zu gewinnen und Hess sich in allen poli-
tischen Massnahmen von diesem Bestreben leiten. Die Absichten auf Merseburg und Naumburg, auf welche auch
1 Von Schuchardt, Lucas Cranach der Aelterc, II, S. 50, zu den von diesem Künstler gearbeiteten Blättern gezählt.
2 Die Messinggrabplatte daselbst noch vorhanden. W. Lötz, a. a. O., I, 437.
3 Von Kaiser Karl V. für seine Verdienste im Feldzuge gegen Tunis (1535), in Frankreich und in Güns vielfach
ausgezeichnet, gerieth er in Zwietracht mit seiner Gemahlin, flüchtete Schulden halber 1545 in die Türkei, bot dort seine
Dienste gegen den Kaiser an und wurde Renegat, ging dann nach Frankreich, wo er gestorben sein soll. Josef Bergmann,
Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen Kaiserstaates, I, S. 225 f.
* Abbildung in Donadini, Das goldene Buch. — Bei Schuchardt, Lucas Cranach der Aeltere, II, S. 52, unter den von
diesem Meister gearbeiteten Blättern aufgeführt; jedoch erscheint der Herzog hier mit schwarzem Baret und kurzem
Pelzmantel.
Nr. 85.