Die Porträtsammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol.
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SCHWEICKER. ETA(tis) : sv(e) : 41 • 1581.« Die letzte Ziffer ist nicht völlig sicher, da die Figur so com-
ponirt ist, dass die zwischen den Zehen gehaltene Feder eben die Ziffer, welche den Schluss der Jahres-
zahl bildet, zu schreiben scheint. Auf der Rückseite ist innerhalb eines Perlenstabes die Inschrift zu
lesen: MlRABI j LIA OPERA | TVA • ET ANI | MA MEA CO- j GNOSCET • NI J MIS • PSA • | • i38 • Im Anschluss
an die oben besprochenen Bilder von Wundermenschen ist die Medaille interessant, da sie, wenn nicht
mit vorzüglicher technischer Routine, doch mit grösster Naturtreue den Schreibkünstler bei seiner sicht-
lich sehr anstrengenden Arbeit zeigt; der Blick der Augen und der Ausdruck des Gesichtes verrathen
die gespannteste Aufmerksamkeit auf die Thätigkeit der Füsse; auch ist sehr anschaulich dargestellt, wie
er den rechten Vorfuss gegen den linken, der das Widerlager bietet, anstemmt, so dass die Zehen freies
Spiel haben, um die Feder zu dirigiren; diese ist zwischen der grossen Zehe und der nächstfolgenden
eingeklemmt. Welche kalligraphische Werke der Unglückliche lieferte, erkennt man mit Staunen an
dem einst in der Ambrasersammlung befindlichen Blatte (jetzt kunsthistorisches Hofmuseum, Hoch-
parterre, Saal XXIII, Nr. 4), welches schon Ph. Hainhofer, Ynnsbrugger Rais, Manuscript, S. 125, auf-
führt und Keyssler in den »Neuesten Reisen« (S. 35) bestimmte, den Schweickard — er nennt ihn so
— als den berühmtesten Schreibkünstler ohne Arme zu bezeichnen.
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SCHWEICKER. ETA(tis) : sv(e) : 41 • 1581.« Die letzte Ziffer ist nicht völlig sicher, da die Figur so com-
ponirt ist, dass die zwischen den Zehen gehaltene Feder eben die Ziffer, welche den Schluss der Jahres-
zahl bildet, zu schreiben scheint. Auf der Rückseite ist innerhalb eines Perlenstabes die Inschrift zu
lesen: MlRABI j LIA OPERA | TVA • ET ANI | MA MEA CO- j GNOSCET • NI J MIS • PSA • | • i38 • Im Anschluss
an die oben besprochenen Bilder von Wundermenschen ist die Medaille interessant, da sie, wenn nicht
mit vorzüglicher technischer Routine, doch mit grösster Naturtreue den Schreibkünstler bei seiner sicht-
lich sehr anstrengenden Arbeit zeigt; der Blick der Augen und der Ausdruck des Gesichtes verrathen
die gespannteste Aufmerksamkeit auf die Thätigkeit der Füsse; auch ist sehr anschaulich dargestellt, wie
er den rechten Vorfuss gegen den linken, der das Widerlager bietet, anstemmt, so dass die Zehen freies
Spiel haben, um die Feder zu dirigiren; diese ist zwischen der grossen Zehe und der nächstfolgenden
eingeklemmt. Welche kalligraphische Werke der Unglückliche lieferte, erkennt man mit Staunen an
dem einst in der Ambrasersammlung befindlichen Blatte (jetzt kunsthistorisches Hofmuseum, Hoch-
parterre, Saal XXIII, Nr. 4), welches schon Ph. Hainhofer, Ynnsbrugger Rais, Manuscript, S. 125, auf-
führt und Keyssler in den »Neuesten Reisen« (S. 35) bestimmte, den Schweickard — er nennt ihn so
— als den berühmtesten Schreibkünstler ohne Arme zu bezeichnen.