Elfenbeinsättel des ausgehenden Mittelalters.
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Spruchbändern, eine nackte, unten blos mit einem Schleier bekleidete weibliche Figur mit leerem
Spruchbande. Das phantastische Element dieser Minnescenen ist hier durch das Einhorn, einen wilden
Mann mit Hellebarde und einen anderen, der mit vorgehaltenem Maskenschild (wie in den Drolerien
der Wenzelsbibel) gegen einen Löwen kämpft, durch Drachen, Hirsche (auf unserer Abbildung nicht
Achtbar), endlich durch ein Paar kämpfende Hunde vertreten. An der linken Seite der Schnecke sieht
man ein lateinisches Spruchband: im pctccm öominf.
Die technische Ausführung des Sattels ist ausserordentlich fein; er nimmt in dieser Hinsicht wohl
die erste Stelle ein.
II. Sattel, ehemals im Besitze der gräflichen Familie Batthyany in Kis-Berum (Fig. 6).
Von den gewöhnlichen Darstellungen begegnen uns hier wieder St. Georg zu Fusse, den Drachen
tödtend, und Liebespaare in verschiedenen Situationen. Darunter sind aber Darstellungen von zwei
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Spruchbändern, eine nackte, unten blos mit einem Schleier bekleidete weibliche Figur mit leerem
Spruchbande. Das phantastische Element dieser Minnescenen ist hier durch das Einhorn, einen wilden
Mann mit Hellebarde und einen anderen, der mit vorgehaltenem Maskenschild (wie in den Drolerien
der Wenzelsbibel) gegen einen Löwen kämpft, durch Drachen, Hirsche (auf unserer Abbildung nicht
Achtbar), endlich durch ein Paar kämpfende Hunde vertreten. An der linken Seite der Schnecke sieht
man ein lateinisches Spruchband: im pctccm öominf.
Die technische Ausführung des Sattels ist ausserordentlich fein; er nimmt in dieser Hinsicht wohl
die erste Stelle ein.
II. Sattel, ehemals im Besitze der gräflichen Familie Batthyany in Kis-Berum (Fig. 6).
Von den gewöhnlichen Darstellungen begegnen uns hier wieder St. Georg zu Fusse, den Drachen
tödtend, und Liebespaare in verschiedenen Situationen. Darunter sind aber Darstellungen von zwei