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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 15.1894

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Abhandlungen
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Boeheim, Wendelin: Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I., [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5906#0333
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Die Zeugbüchcr des Kaisers Maximilian I.

3oi

Fig- 59-

metzen, die zweifelsohne als Vorbilder von Blättern in den Zeug-
büchern gedient haben. Weiters von Blatt 9 bis 18 Mittelschlangen.
Auf Blatt ig, wo ein Streitwagen mit drei Kammerschlangen dar-
gestellt ist, finden wir auf einem Radreifbande wieder das bekannte
Monogramm I • K. Blatt 20' bis 22 und 24 enthält Schirmbüchsen,
von welchen das letztere Blatt so interessant erscheint, dass ich es in
Abbildung bringe (Fig. 58); ebenso der Richtquadrant- für Wurf-
geschütze und der Aufsatz auf Blatt 23 (Fig. 59 und 60), welche ihrer
Detailconstruction wegen bemerkenswerth erscheinen. Auf den Blättern
25 bis 28 finden wir lange Schlangen, sogenannte Tiralden. Zwischen
anderen, minder wichtigen Utensilien erscheinen von Blatt 3i bis 33
die bekannten Hagelbüchsen, theils mit theils ohne Stangenkugeln.
Die nun folgenden Abbildungen bieten uns keinen Anlass zu Be-
merkungen bis auf Blatt 56, wo ein für den Marsch ausgerüsteter
Munitionskarren dargestellt ist, der als charakteristisch hier im Bilde
(Fig. 61) wiedergegeben wird. Nach verschiedenen zum Theile noch

aus des Erzherzogs Sigmund Zeit herrührenden Geschützen: Nothbüchsen, Viertelbüchsen, Halbviertel-
büchsen und Hakenbüchsen folgen von Blatt 63 bis 66 sogenannte Schaufelbüchsen, wie solche auch im
Zeugbuche I auf Blatt 121' als im Zeughause zu Innsbruck befindlich abgebildet sind (Fig. 62).

60.

schickht ist« (vgl. den Codex des Ferdinandeums zu Innsbruck, I. g. Ii). Der »Burhindurch« und die »hübsch Kätl« wurden
nämlich 1508 von Innsbruck nach Bozen und von da vermuthlieh in südlicher Richtung weiter verschickt; vgl. Jahrbuch,
Bd. III, Regest 2614. Aus den Urkunden ist mir überhaupt aus späterer Zeit nur ein einziger Fall der Uebcrführung eines
Hauptstückes aus Tirol nach Wien bekannt; es ist der »Leo«, der ursprünglich in Innsbruck lag, später aber nach Sigmunds-
kron gelangte, und auch da ist es zweifelhaft, ob der Befehl wirklich ausgeführt wurde. Am 20. März 1506 befiehlt Maxi-
milian aus Neustadt der Raitkammcr zu Innsbruck, einen Wagen mit dem Löwen sofort nach Wien zu senden (Statthalt.-
Arch. Innsbruck, Gesch. v. Hof, 1506, fol. 25). Das kurze Schreiben führte zu einem Missverständnisse von Seite der
Raitkammcr, das durch ein weiteres Schreiben des Königs aus Graz, 16. April 1506, behoben wurde.
 
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