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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 15.1894

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Abhandlungen
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Boeheim, Wendelin: Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I., [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5906#0350
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3i8

Wendelin Boeheim.

Bl. 43'. Abbildung eines Schlangengeschützes, gleich dem vorigen. Das Rohr ist mit gothi-
sirenden Verzierungen ausgestattet. Daneben liegt auf dem Boden das Gehäuse mit rothweissem
Fähnchen.

Bl. 44. Abbildung eines Schlangengeschützes, gleich jenem auf Blatt 41.

Bl. 44'. Abbildung einer in Ausführung begriffenen noch unbeschlagenen Lafette, auf zwei
Mauerböcken ruhend. Das zugehörige Schlangenrohr, von gleicher Form wie die vorbeschriebenen,
nur am langen Feld mit dem Bindenschild geziert, ist wie zur Probe auf die Wände aufgelegt und am
Bodenstück durch einen Gaisfuss unterstützt. Daneben liegen auf dem Boden ein Hohlpickel, zwei
Stemmeisen, ein Binderschlägel und eine Zugsäge.

Bl. 45. Abbildung eines Schlangengeschützes, gleich jenem auf Blatt 40'. Auf dem langen Felde
des Rohres findet sich ein bekrönter Wappenschild mit dem einköpfigen römischen Adler, weiter rück-
wärts ein leeres fliegendes Schriftband.

Fig. 73.

Bl. 45'. Abbildung eines Schlangengeschützes, gleich jenem auf Blatt 41. Auf dem langen Felde
des Rohres ist der von dem Erzherzogshute bedeckte Bindenschild in Farben dargestellt.1
Blatt 46, 46' und 47 leer.

Bl. 47'. Randverzierung mit Initiale F im Stile der vorbeschriebenen. Links sitzt auf einer Ranke
ein Bauer, in einen rothen Kittel gekleidet, der eine Sackpfeife bläst (Fig. 72). — Schrifttext:

Fünfzig »Falkonetl« von eisen

Man mag in disem haus weisen.
Wir sein alle gerecht und gut,

Den bösen zu stellen das bluet.

Bl. 48. Ueberschrift: »Falkonetl.« — Abbildung von zwei Falkoneten, nach der Länge des Blattes
angeordnet. Die obere in unangestrichener Karrenlafette ist aufgeprotzt dargestellt. Das Bodenstück
ist durch ein Gehäuse mit dachartigem Deckel geschützt. Unten ein abgeprotztes Falkonet in dem
Augenblicke des Abfeuerns. Das Rohr ist mit dem Bindenschild geziert, die Lafette mit kurzem

■ Nach dem Uebergabsinventar von 1515 wurden auch aus den Schlangen irdene, natürlich gebrannte, Kugeln
geschossen. Es heisst darin: »Etlich hundert erdin oder lettin kugelen zu slangen.« Auch gegossene eiserne Kugeln werden
bei verschiedenen Geschützgattungen versucht; sie hatten sich gegenüber den geschmiedeten nicht bewährt. So lesen wir
im obigen Inventar weiters: »Allerlei gros und klein gössen eisne kuglen, so nit gut zu prauchen sein.« Auf die Ladung
der Schlangen und anderer Geschütze wurde ein eiserner Klotz gelagert. Man entnimmt dies aus der Stelle: »450 eisne
klocz zu slangenkuglcn«.
 
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