Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian 1.
321
königlichen und dem österreichischen und burgundischen Wappen, auf jenem des unteren der Binden-
schild mit dem Pfauenstoss. Die Charnierbänder mit dem liegenden Thiere darauf gleichen den
meisten übrigen. Die Rohre sind mit Keilen gerichtet. Die obere Lafette ist unangestrichen. Unten
ist ein Geschützrohr von gleicher Gattung, doch von einfacherer Ausstattung, auf Kanthölzern lagernd,
dargestellt. Daneben liegt eine Lafette, seitwärts gedreht, in noch roher Form, auf zwei Mauerböcken
angeklammert. Auf dem Boden seitwärts und unten liegen eine Zimmermannsschnur am Haspel und
ein Farbtopf, ferner ein eisernes Beschläge. Rechts unterhalb des Bockes ist ein Zellstab dargestellt,
dessen Eintheilungen aber ungenau sind. Zwischen den oberen beiden Geschützen liegen in mehreren
Partien elf eiserne Kugeln von r8 Cm. Durchmesser (Fig. 74).
Bl. 60. Abbildung von drei Geschützen mit Rohren gleicher Gattung aus Bronze in Blocklafetten.
Das Rohr des oberen ist auf dem Kammerstücke mit dem einköpfigen Adler und dem Bindenschild, das
untere daselbst mit dem Andreaskreuze geziert. Nur die Lafetten der beiden oberen Geschütze sind
angestrichen. Dazwischen liegen in mehreren Haufen eiserne Kugeln von gleichem Durchmesser.
Fig. 74-
Bl. 60'. Abbildung von drei Geschützen, gleich den vorigen. Die Rohre sind mit dem Andreas-
kreuz geziert, die Lafetten angestrichen. Dazwischen vertheilt sind 27 eiserne Kugeln dargestellt.
Bl. 61. Abbildung von zwei Geschützen, gleich den vorigen. Das Rohr des oberen ist auf dem
Kammerstücke unverziert, das des unteren zeigt den römischen einköpfigen Adler mit dem Binden-
schilde. Dazwischen vertheilt sind 15 eiserne Kugeln von i-g Cm. Durchmesser. Unten ein Rohr,
gleich dem vorigen, in eine Lafette eingehoben, welch letztere, noch in Fertigung begriffen, auf einen
Mauerbock gelagert ist. Das Rohr ist auf dem Kammerstücke mit dem Bindenschilde und dem Tiroler
Adler geziert. Unter demselben liegen auf dem Boden ein Winkeleisen, verschiedene Nägel und zwei
Beschlägtheile.
In der Erklärung der hier dargestellten Geschützgattung auf Bl. 58' ist abermals eine Verwechs-
lung eingetreten. Ganz abgesehen davon, dass die darauffolgenden Rohre nicht von Eisen sondern
von Bronze und dabei sorgfältiger ausgestattet und verziert sind, zeigt schon ihre Form, analog den
in Band I, Blatt 20g bis 212 und 266 bis 267, abgebildeten, dass hier eigentlich Haufnitzen dargestellt
sind. Umgekehrt zählen die Geschütze der folgenden Blätter 63 bis 65 ungeachtet der irrigen Le-
gende zu den Nothbüchsen, wiewohl auch diese als aus Bronze und nicht aus Eisen gefertigt dargestellt
sind. Diese Verwechslung hat sicher nur den Grund, dass der Schreiber mit dem Maler örtlich und
daher auch fachlich nicht in Verbindung gestanden war.
£v. 41
321
königlichen und dem österreichischen und burgundischen Wappen, auf jenem des unteren der Binden-
schild mit dem Pfauenstoss. Die Charnierbänder mit dem liegenden Thiere darauf gleichen den
meisten übrigen. Die Rohre sind mit Keilen gerichtet. Die obere Lafette ist unangestrichen. Unten
ist ein Geschützrohr von gleicher Gattung, doch von einfacherer Ausstattung, auf Kanthölzern lagernd,
dargestellt. Daneben liegt eine Lafette, seitwärts gedreht, in noch roher Form, auf zwei Mauerböcken
angeklammert. Auf dem Boden seitwärts und unten liegen eine Zimmermannsschnur am Haspel und
ein Farbtopf, ferner ein eisernes Beschläge. Rechts unterhalb des Bockes ist ein Zellstab dargestellt,
dessen Eintheilungen aber ungenau sind. Zwischen den oberen beiden Geschützen liegen in mehreren
Partien elf eiserne Kugeln von r8 Cm. Durchmesser (Fig. 74).
Bl. 60. Abbildung von drei Geschützen mit Rohren gleicher Gattung aus Bronze in Blocklafetten.
Das Rohr des oberen ist auf dem Kammerstücke mit dem einköpfigen Adler und dem Bindenschild, das
untere daselbst mit dem Andreaskreuze geziert. Nur die Lafetten der beiden oberen Geschütze sind
angestrichen. Dazwischen liegen in mehreren Haufen eiserne Kugeln von gleichem Durchmesser.
Fig. 74-
Bl. 60'. Abbildung von drei Geschützen, gleich den vorigen. Die Rohre sind mit dem Andreas-
kreuz geziert, die Lafetten angestrichen. Dazwischen vertheilt sind 27 eiserne Kugeln dargestellt.
Bl. 61. Abbildung von zwei Geschützen, gleich den vorigen. Das Rohr des oberen ist auf dem
Kammerstücke unverziert, das des unteren zeigt den römischen einköpfigen Adler mit dem Binden-
schilde. Dazwischen vertheilt sind 15 eiserne Kugeln von i-g Cm. Durchmesser. Unten ein Rohr,
gleich dem vorigen, in eine Lafette eingehoben, welch letztere, noch in Fertigung begriffen, auf einen
Mauerbock gelagert ist. Das Rohr ist auf dem Kammerstücke mit dem Bindenschilde und dem Tiroler
Adler geziert. Unter demselben liegen auf dem Boden ein Winkeleisen, verschiedene Nägel und zwei
Beschlägtheile.
In der Erklärung der hier dargestellten Geschützgattung auf Bl. 58' ist abermals eine Verwechs-
lung eingetreten. Ganz abgesehen davon, dass die darauffolgenden Rohre nicht von Eisen sondern
von Bronze und dabei sorgfältiger ausgestattet und verziert sind, zeigt schon ihre Form, analog den
in Band I, Blatt 20g bis 212 und 266 bis 267, abgebildeten, dass hier eigentlich Haufnitzen dargestellt
sind. Umgekehrt zählen die Geschütze der folgenden Blätter 63 bis 65 ungeachtet der irrigen Le-
gende zu den Nothbüchsen, wiewohl auch diese als aus Bronze und nicht aus Eisen gefertigt dargestellt
sind. Diese Verwechslung hat sicher nur den Grund, dass der Schreiber mit dem Maler örtlich und
daher auch fachlich nicht in Verbindung gestanden war.
£v. 41