Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I.
353
Wamms und Beinkleider breit grün und gelb längsgestreift; an den rothgeschlitzten Knieen erblickt
man dunkelrothe Kniebänder; gleiche Farbe hat auch das mit einer Pfauenfeder gezierte Barett.
Bl. 202'. Abbildung von zehn Handbüchsen, in zwei Reihen auf Schrägen gelagert. Auf der
unteren Lage links sind vier hölzerne, beiderseits mit Eisen beschlagene Ladstöcke aufgelegt. Auf dem
Boden liegen verschiedene Gegenstände, welche für die Entwicklung des Feuerwaffenwesens sehr inter-
essant sind. Links eine Handbüchse, daneben ein Holzstock, auf demselben ein Stück Holzschwamm,
durch eine Schrift darauf »schwan«1 näher bezeichnet, ferner einige von demselben abgeschnittene
kleinere Stücke; dazwischen steckt ein Messer mit der Spitze in dem Stock. Weiters findet sich daneben
ein grösseres Stück Holzschwamm mit der Aufschrift darauf »wie hader«, ein Kranz mit Luntenstricken,
ein Luntenstock mit umgewundenem Luntenstricke, ein eisenbeschlagener Ladstock, schliesslich etliche
Büchsenkugeln (Fig. 88).
Bl. 2o3. Ueberschrift: »Langspieß«. — Darunter Randverzierung mit Initiale L im Stile der
vorbeschriebenen. Auf einer Ranke unterhalb sitzt ein gelber Falter. ■— Schrifttext:
Fig. 88.
»Langspiesz und hellemparten« sein
Auch gelegt in das haus herein.
Bl. 2o3' und 204, über beide Blätter reichend: Abbildung einer grossen Anzahl Schäfte zu
Langspiessen in gleicher Anordnung wie auf Blatt 228' und 229 des I. Bandes. Unten sind wie dort
zwei Landsknechte dargestellt, welche Spiesse auf die Festigkeit ihrer Schäfte zu erproben scheinen
oder fechten. Der linksseitige trägt Wamms und Beinkleider breit weiss und roth längsgestreift; die
Streifen sind untereinander genestelt; die Haarhaube und die Kniebänder sind grün; das Barett gelb,
mit schwarzem Bande durchzogen. Der andere auf dem rechtsseitigen Blatte ist in Wamms, kurze
Höschen und Strümpfe gekleidet, welche gelb und blau breit längsgestreift sind; die gelben Streifen
sind schräg roth geschlitzt; die Haarhaube, die Schoossflecken, welche die nackten Schenkel bedecken,
und die Kniebänder sind carminroth; ein kleines Barett von grüner Farbe bedeckt den Kopf über der
Haube; auf dem Rücken hängt an einem Bande ein Barett, welches, viereckig, dem Cardinalsbiret ähn-
lich sieht und ringsum mit mehrfarbigen Straussenfedern geziert ist.
Blatt 204' und 205, über beide Blätter reichend: Abbildung von Helmbarten und anderen Stangen-
waffen, auf Schrägen gelagert, in der allgemeinen Anordnung wie auf Blatt 229' und 23o des I. Bandes.
Eine wesentliche Aenderung gegen diese Blätter ist darin zu erblicken, dass hier die Helmbarten mit
verschiedenen Formen von Beilen und auch in Verbindung mit Hämmern statt der Haken und mit
Parirknebeln auftreten. Links erblicken wir sogar ein Spetum mit rother Dillenquaste, wie solche, aus
1 Es soll zweifelsohne »schwam« oder »schwamen« heissen, wie das folgende »hadern« statt »hader«.
XV. . 45
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Wamms und Beinkleider breit grün und gelb längsgestreift; an den rothgeschlitzten Knieen erblickt
man dunkelrothe Kniebänder; gleiche Farbe hat auch das mit einer Pfauenfeder gezierte Barett.
Bl. 202'. Abbildung von zehn Handbüchsen, in zwei Reihen auf Schrägen gelagert. Auf der
unteren Lage links sind vier hölzerne, beiderseits mit Eisen beschlagene Ladstöcke aufgelegt. Auf dem
Boden liegen verschiedene Gegenstände, welche für die Entwicklung des Feuerwaffenwesens sehr inter-
essant sind. Links eine Handbüchse, daneben ein Holzstock, auf demselben ein Stück Holzschwamm,
durch eine Schrift darauf »schwan«1 näher bezeichnet, ferner einige von demselben abgeschnittene
kleinere Stücke; dazwischen steckt ein Messer mit der Spitze in dem Stock. Weiters findet sich daneben
ein grösseres Stück Holzschwamm mit der Aufschrift darauf »wie hader«, ein Kranz mit Luntenstricken,
ein Luntenstock mit umgewundenem Luntenstricke, ein eisenbeschlagener Ladstock, schliesslich etliche
Büchsenkugeln (Fig. 88).
Bl. 2o3. Ueberschrift: »Langspieß«. — Darunter Randverzierung mit Initiale L im Stile der
vorbeschriebenen. Auf einer Ranke unterhalb sitzt ein gelber Falter. ■— Schrifttext:
Fig. 88.
»Langspiesz und hellemparten« sein
Auch gelegt in das haus herein.
Bl. 2o3' und 204, über beide Blätter reichend: Abbildung einer grossen Anzahl Schäfte zu
Langspiessen in gleicher Anordnung wie auf Blatt 228' und 229 des I. Bandes. Unten sind wie dort
zwei Landsknechte dargestellt, welche Spiesse auf die Festigkeit ihrer Schäfte zu erproben scheinen
oder fechten. Der linksseitige trägt Wamms und Beinkleider breit weiss und roth längsgestreift; die
Streifen sind untereinander genestelt; die Haarhaube und die Kniebänder sind grün; das Barett gelb,
mit schwarzem Bande durchzogen. Der andere auf dem rechtsseitigen Blatte ist in Wamms, kurze
Höschen und Strümpfe gekleidet, welche gelb und blau breit längsgestreift sind; die gelben Streifen
sind schräg roth geschlitzt; die Haarhaube, die Schoossflecken, welche die nackten Schenkel bedecken,
und die Kniebänder sind carminroth; ein kleines Barett von grüner Farbe bedeckt den Kopf über der
Haube; auf dem Rücken hängt an einem Bande ein Barett, welches, viereckig, dem Cardinalsbiret ähn-
lich sieht und ringsum mit mehrfarbigen Straussenfedern geziert ist.
Blatt 204' und 205, über beide Blätter reichend: Abbildung von Helmbarten und anderen Stangen-
waffen, auf Schrägen gelagert, in der allgemeinen Anordnung wie auf Blatt 229' und 23o des I. Bandes.
Eine wesentliche Aenderung gegen diese Blätter ist darin zu erblicken, dass hier die Helmbarten mit
verschiedenen Formen von Beilen und auch in Verbindung mit Hämmern statt der Haken und mit
Parirknebeln auftreten. Links erblicken wir sogar ein Spetum mit rother Dillenquaste, wie solche, aus
1 Es soll zweifelsohne »schwam« oder »schwamen« heissen, wie das folgende »hadern« statt »hader«.
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