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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 15.1894

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Inhalt des II. Theiles
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Kreyczi, Franz: Urkunden und Regesten aus dem k. und k. Reichs-Finanz-Archiv, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5906#0538
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XLIV

K. u. k. Reichs-Finanz-Archiv.

dato Wien am tage Galli 1614 auf Georgi 1615 zue be-
zahlen vorshrieben worden.

Or. Pap., Böhmen, Fase. 1578s.

11783 i6i5 September g, Prag.

Die schlesische Kammer wird beauftragt, dem
Bernhard Elsässer, Bürger in der Altstadt Prag, für
ainen weiland kaiser Rudolpho christmüldisten ange-
denkens gemachten schreibtish in ansehung seiner so
lange jähr hero getragenen geduld und hierunder er-
littenen nachtls 1000 Thaler $u befahlen.

Corte. Pap., Böhmen, Fase. i5j8i.

11784 161S (vor December ig).

Der kaiserliche Hofcaplan Balthasar Cauoli schreibt
an die Hofkammer:

Exibita prius quacunque maiori reverentia ac
optatis a summo bono ex corde per me possibilibus,
hac mea devota supplicatione ad illustrissimas do-
minationes vestras humillime accedo, in visceribus
Jesu Christi rogans aliud novum eorum immensa de-
mentia et pietate ad cameram Bohemam mihi benigne
super solutione lapidum concedere decretum ad hoc,
ut solvantur ducati 84 pro eisdem lapidibus mihi de-
bitis cum citius eo, quod omnino non habeo, unde vi-
vam, quoniam ipsa camera, apud quam supplex extiti,
absolute recusat, aliud super hoc nullum aeeepisse,
quamvis dominationes vestrae illustrissimae vere de-
mandarint. Insuper summissim ac reverenter domina-
tiones vestras illustrissimas rogo et ex corde obsecro,
ne scandalum suseipiant a me sacerdote, suo humillimo
servitore, eo quod pecuniam aeeeptam serenissimae im-
peratrici restituere debuerim, quasi maiestatem suam
deeepisse, quoniam jura mea minime intellecta fuerunt,
quae quidem ob meam infirmitatem iam paulominus
quatuor annis passam melius explanare non potui,
super quibus, quamvis servitia mea una cum gratia,
quam mihi ad intercessionem serenissimae matris super
eisdem sua maiestas caesarea benignissimeconcessit, irre-
vocata ac sine aliquo merito pertransire debeant, non
obstat tarnen, quod non inserviverim. Hujus ammissionis
nullus fuit in causa nisi ipsemet, eo quod in prineipio
suseepti servitii tamquam aulici moris ignarus mihi ne-
glexi solitam procurare ordinantiam, ob cuius defectum
a libro domini solutoris perpetuo remansi exclusus.
Plurima in hoc sensu possem aducere, quae, ne sim
illustrissimis dominationibus vestris nimio sermone tae-
diosus, silentio pretereo. Super quibus, cum debeam
mea sorte esse contentus, recondens in deo omnem
spem meam ac suae sanetissimae maiestati omnia re-
mittens, inherendo per me in prineipio supplicatis tan-
tummodo cum omni summissione, humilitate ac reve-
rentia et oculis lachrimis profusis meam deplorans
inopiam, calamitatem et miseriam, illustrissimas domi-
nationes vestras tamquam clementissimos patres iterum
rogo, mihi petitum decretum non denegari sed gra-
tiose ac benigne concedi, quod a dexdera earum im-
mensae misericordiae in singularem gratiam aeeipiam
optatum.

Bartulomeus Cauolius.

Aussen von Kan\leihand bemerkt: Fiat bevelch an die Beh-
mishe camer. Expedirt i5. februarii 1616.

Or. Pap. mit der eigenhändigen Unterschrift des Ausstellers.
Böhmen, Fase. 15782.

11785 1616 (vor Jänner 12).

Jakob Hufnagl, Miniaturmaler weiland Kaisers
Rudolf IL, schreibt an die Hofkammer:

Eur gnaden erinnern zweivelsohne sich gnedig-
lich, welchermassen bei derselben ich so oftmals umb
bezalungsverordnung meiner austendigen besoldung und
etwas weniges restierender der in gott ruhenden kais.
maj. unbezalter arbeit, darvon hiemit abermal speeifi-
cation und abraitung beigelegt, zuesamen betreffent
eintausent sibenhundert dreissig gülden reinish, flehent-
lich gebeten und angehalten, von demselben bis an-
hero aber neben tröstlicher zuesage immer zue einer
klainen gedult ermanet worden, wie ich dan auch die
zeit hero, als eur gnaden selbsten erkennen mögen, ge-
wislich, so vil mir immer muglich gewest, geduldet und
dieselben zue importuniern vershonet und mit stetig
werender hoffnung meine bezalung erwartet. Dieweil
aber, gnedige herrn, bei so gar keiner habender Unter-
haltung oder dienst in diser shweren zeit mit weib und
kind und steckenden grossen shulden und interesse ich
es weiter nit auszuestehen wais oder kan, als dringt
mich die euseriste unvermeidliche noth, bei eur gnaden
etwas eiferiger abermals gehorsambist bittlich anzue-
langen, dieselben geruhen doch diese meine so lang
gehabter gedult, indeme ich seithero ihrer kais. maj.
hochseligisten tötlichen abgang kein einigen heller an
meiner besoldung oder verfertigter arbeit empfangen
habe, gnediglich zu erwegen und bedenken und be-
nebens die gnedige Verordnung zue thuen, damit mir
diser mein austand bezalt und entricht werde und, da
es ja an beraitshaft ermanglen solte, mich etwa mit ge-
dachten meinen austand durch gemessenen kaiserlichen
befellich auf die lobliche Böhemishe Cammer anzuweisen
und das mir bis zue abzalung zue ergözung meiner
shmerzlichen gedult und erlittnen shaden und shulden-
last auch die interesse wie andren gefolgt und guet ge-
macht mechten werden, damit ich auch meine creditorn
desto gewisser darauf vertrösten und entlichen bezalen
könte und aus den verderblichen stekenden shulden
und interessen erlöset werde. Jacob Hueffnagl, des in
gott ruhenden kais. maj. gewester camerminiaturmahler,
burgern der klainen stat Prag.

Aussen von Kantfeihand bemerkt: Denen zu hindanfertigung
des alt kais. hofgesinds verordneten commissarien zuezustellen; die
sollen mit dem supplicanten handlung phlegen und sein erclärung
begern, was, auf den fall ime mit der begerten anweisung geholfen
werden solte, er für ainen nachlass sonderlich wegen der verrichten
und zweifelsohne hoch taxierten arbait eingehen wolle, und darüber
alsdan berichten. Ex camera aulica 12. jänner 1616.

Or. Pap. mit der eigenhändigen Unterschrift des Ausstellers,
Böhmen, Fase. 15782. — Ebenda berichten die Commissäre am
30. Jänner 1616 an die Hofkammer: Auf eur gnaden an uns beshe-
hene gnedige Verordnung haben wir mit disem supplicanten Jacoben
Huefnagl, zum fall ime mit der gebettenen anweisung solte geholfen
werden, umb ein nachlass handlung pflogen, welcher aber auf unser
vleissiges zuespreclien 25o gülden nachzusehn eingangen. Stehet nun
bei eur gnaden gnedigem beliebn, ob sie ihme mit der anweisung
also helfen lassen wollen.

11786 1616 (vor Jänner 12).
Verzaichnus, was ihr Römish kais. maj. hochseli-

gist mir Jacoben Huefnagl noch unbezalt oder unange-
wisen austendig verbleiben, wie ich solches anno 1612
in augusti herrn Hans Jacob König in der camershulden-
lista einzuebringen und hernach auf ir kais. maj. aller-
gnedigste anordnung denen dazue verordneten herrn
commissarien neben meine austendige besoldung gehor-
sambist ubergeben:
 
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