Nürnberger Waffenschmiede und ihre Werke in den kaiserlichen und in anderen Sammlungen.
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mit doppeltem Visir, eine geschobene Brust mit geschobenen Beintaschen, ganz geschlossenes Armzeug
und stumpfe Schuhe. Auch hier finden sich an verschiedenen Stellen leicht aufgetriebene und schwarz
geätzte Tritonen und Nereiden. Auf der Brust erblickt man am Oberrande kämpfende Putti, rechts
Christus am Kreuze, links einen betenden Ritter mit seinem Pferde dahinter. Auch hier findet sich das
Zeichen der Nürnberger Beschau und jenes des Lochner eingeschlagen.
Endlich sei noch eines Pferdeharnisches (Nr. 50) in dieser Sammlung gedacht, welcher gleichfalls
die Marke des Meisters eingeschlagen trägt. Er ist blank, mit theils schwarz geätzten theils geätzten
und vergoldeten Streifen mit Ornament, in welchem die Schlitzen der Zeittracht nachgebildet sind.
An den Rändern der Streifen läuft ein Blattfries, schwarz geätzt, ins Feld hinaus.
Fig. 27.
Im königlichen Zeughause in Berlin befindet sich ein Gelieger mit Lochner's Marke in meister-
hafter künstlerischer Ausführung. Es ist blank und schwarz geätzt mit getriebenem Schweifrohre. In
den breiten Streifen erblickt man Jagdscenen von herrlicher Composition und ungemein tüchtiger
Ausführung.
Ich wende mich nun zur Ameria Real in Madrid, um den prachtvoll gearbeiteten Pferdeharnisch
(A 263) zu erwähnen, welcher an verschiedenen Stellen die Nürnberger Beschaumarke und jene Loch-
ner's eingeschlagen trägt. Er ist blank, mit breiten theils gekehlten theils seicht aufgetriebenen Strichen,
welche im geschuppten Dessin gezeichnet, geätzt und vergoldet sind. Der Sattelbezug wie das Riemen-
zeug sind noch original. Die ausgezeichnet schön getriebene Rossstirne hat an den Ohren schnecken-
förmige Hörner aufgesetzt, wie solche auch die Kollman auszuführen pflegten. Die Augendächer sind
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mit doppeltem Visir, eine geschobene Brust mit geschobenen Beintaschen, ganz geschlossenes Armzeug
und stumpfe Schuhe. Auch hier finden sich an verschiedenen Stellen leicht aufgetriebene und schwarz
geätzte Tritonen und Nereiden. Auf der Brust erblickt man am Oberrande kämpfende Putti, rechts
Christus am Kreuze, links einen betenden Ritter mit seinem Pferde dahinter. Auch hier findet sich das
Zeichen der Nürnberger Beschau und jenes des Lochner eingeschlagen.
Endlich sei noch eines Pferdeharnisches (Nr. 50) in dieser Sammlung gedacht, welcher gleichfalls
die Marke des Meisters eingeschlagen trägt. Er ist blank, mit theils schwarz geätzten theils geätzten
und vergoldeten Streifen mit Ornament, in welchem die Schlitzen der Zeittracht nachgebildet sind.
An den Rändern der Streifen läuft ein Blattfries, schwarz geätzt, ins Feld hinaus.
Fig. 27.
Im königlichen Zeughause in Berlin befindet sich ein Gelieger mit Lochner's Marke in meister-
hafter künstlerischer Ausführung. Es ist blank und schwarz geätzt mit getriebenem Schweifrohre. In
den breiten Streifen erblickt man Jagdscenen von herrlicher Composition und ungemein tüchtiger
Ausführung.
Ich wende mich nun zur Ameria Real in Madrid, um den prachtvoll gearbeiteten Pferdeharnisch
(A 263) zu erwähnen, welcher an verschiedenen Stellen die Nürnberger Beschaumarke und jene Loch-
ner's eingeschlagen trägt. Er ist blank, mit breiten theils gekehlten theils seicht aufgetriebenen Strichen,
welche im geschuppten Dessin gezeichnet, geätzt und vergoldet sind. Der Sattelbezug wie das Riemen-
zeug sind noch original. Die ausgezeichnet schön getriebene Rossstirne hat an den Ohren schnecken-
förmige Hörner aufgesetzt, wie solche auch die Kollman auszuführen pflegten. Die Augendächer sind