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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 25.1905

DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
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Suida, Wilhelm: Die Jugendwerke des Bartolommeo Suardi genannt Bramantino
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https://doi.org/10.11588/diglit.5915#0013
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8 Wilhelm Suida.

Das Gemälde ist auf Holz gemalt und das Stück rechts angesetzt. Zweifellos entsprach diesem
ein ebensolches Stück auf der linken Seite. Dieser Schluß ergibt sich mit Notwendigkeit aus Folgendem:
Die sehr kunstvoll aufgebaute Komposition beruht einmal auf der zentralen Anordnung der knienden
Gestalten um das Christkind als Mittelpunkt, sodann der symmetrischen Anordnung der stehenden
Gestalten, die in drei verschiedenen Entfernungen vom Beschauer, somit in drei Größenverhältnissen

Fig. i. Die Anbetung des Christkindes.
Mailand, Ambrosiana.

erscheinen. Nun ist aber auf dem Bilde in seiner heutigen Gestalt der Mittelpunkt ganz nach links
verschoben und die notwendige Pendantfigur zu der rechts stehenden Heiligen fehlt. Äußerlich kommt
dazu, daß dürre Aste ganz unvermittelt in die linke Seite des Bildes hineinragen, ohne daß wir den im
Boden wurzelnden Stamm gewahren.

Da es sich also hier um ein Triptychon handelt, dessen Flügel jedoch mit dem Ganzen unmittelbar
zusammenhängen, liegt die Vermutung nahe, das Gemälde sei ursprünglich in einer ganz ähnlichen
Umrahmung gewesen wie das später zu besprechende, in der Ambrosiana gerade über unserem Bilde
 
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