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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 25.1905

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I. Theil: Abhandlungen
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Suida, Wilhelm: Die Jugendwerke des Bartolommeo Suardi genannt Bramantino
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https://doi.org/10.11588/diglit.5915#0073
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Wilhelm Suida.

Serie besitzt Mr. Willen, ein 28. Stück soll sich bei Sir Martin Conway befinden. Dr. Gronau
erzählte mir, es seien ihm ähnliche dekorative Malereien im Gebiete von Verona öfter begegnet
und die dem Bramantino zugeschriebene, mir unbekannt gebliebene Serie sei eher einem Vero-

nesen als einem Lombarden zuzu-
weisen.

London.

Wallace Collection:

Putto im Weinlaub und Mädchenkopf,
Fresko-Bruchstücke aus der Pelucca,
beides Jugendwerke Luinis, nicht von
Bramantino.

Lugano.

S. Maria degli Angeli:

Fresken der Kapelle Camuzio, im «Bol-
lettino storico della Svizzera italiana
1903» von Luca Beltrami besprochen
und dem Bramantino zugeschrieben.
Die Werke gehören indes einem
Schüler an, dessen Oeuvre im zwei-
ten Aufsatze zusammengestellt wer-
den soll. Es ist derselbe, der das
oben genannte Fresko in Locarno
malte.

Mailand.
S. Angelo:

Christus zwischen den beiden Schachern
am Kreuze, angebetet von den Hei-
ligen Franziska, Katherina und Bona-
ventura, Maria und Johannes, unten
würfelnde Soldaten. Tafelbild eines
älteren lombardischen Künstlers, hat
nichts mit Bramantino zu tun, dem
zuerst Torre es zuschrieb, darnach
Passavant und Crowe und Caval-
caselle.

S. Maria della Passione, 1. Kapelle links:
Grisaillebild, Abraham opfert den Isaak.
Ohne irgend welchen genügenden
Grund von D. Sant' Ambrogio (Lega
lombarda 1900, darnach Repertorium
für Kunstwissenschaft) für Bramantino
erklärt, zu dessen Kunst aber beinahe
gar keine Beziehungen aufzufinden
sind.
S. Satiro:

Die vier Evangelisten in den Zwickeln
der Kuppel, früher allgemein dem
Bramante oder Bramantino zugeschrie-
ben, sollen durch ein dem Wortlaute
nach allerdings nicht bekannt gewor-
denes Dokument, das M. Caffi im
Archivio Notarile zu Mailand sah,
als Arbeiten des Antonio da Pan-
dino und eines Raimondus gesichert
sein. Ob dies feststeht? Die stilistische Beziehung zu Bramante ist denn doch eine unglaublich nahe.

Accademia scientifico letteraria, via Borgonuovo 25, ehem. Casa Melzi:

Grisaillefresko zweier überlebensgroßen Gestalten, deren eine die Erdkugel stützt, während die andere
auf ihr Vermessungen vorzunehmen scheint. Torre und Pagave nennen als Urheber Bramantino,
indes gehört das Fresko unter die frühesten Arbeiten Luinis. Die 24 Lünetten mit römischen Histo-
rien sind von einem anderen Gehilfen Bramantinos ausgeführt (darüber im zweiten Aufsatze).

Fig. 46. Art des Defendente Ferrari,
Nancy, Museum.

Die heil. Katharina.
 
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