Die französischen Bildnisse in der Porträtsammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol.
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179. Der M arschall von Saint-Andre. Originalzeichnung in der Ermitage zu St. Peters-
burg Nr. 2946 (ausgestellt).
182. Der Connetable von Bourbon. Zahllose Kopien des gleichen Originals in den Albums
zweiter Hand und in einem Emailbildnis Ihrer königlichen Hoheit der Gräfin von Paris auf Schloß Randan.
188. Henri de Montmorency, Sohn des Connetable. Die Exposition des Primitifs francais
hat die erste in Frankreich bekannte Wiederholung dieses Bildnisses ans Licht gebracht (ohne Num-
mer). Sie ist im Besitze des Herrn Belvallette.1
194. Der große Herzog Franz von Guise. Originalgemälde im Louvre Nr. 1015. Die
Wiederholung in ganzer Figur, deren Zuschreibung an Clouet durch Gaignieres der Louvre aufrecht
erhält, ist nur eine unbedeutende Kopie.
196. Das einzige französische Bildnis, das Kenner nicht richtig identifiziert hat. Die Inschrift
lautet: Mad. de Ginville donariere de Guise. Der Zeitfolge nach hat sie Kenner auf Anna von
Este bezogen, die Gemahlin des großen Herzogs Franz
und Mutter des Balafre. Der Vergleich mit anderen
Bildnissen läßt keinen Zweifel darüber, daß es Antoi-
nette von Bourbon ist, Gemahlin des ersten Herzogs
Claudius, gestorben 1583 im Alter von 89 Jahren auf
ihrem berühmten Ruhesitze von Joinville, der dank
ihrer Fürsorge während des ganzen XVI. Jahrhunderts
für alle Tugenden beispielgebend blieb. Ihr Gesicht,
zwanzigmal wiederkopiert, ist einer der volkstümlich-
sten Typen der Zeit. Ich kenne kein zweites Exemplar
des von Kenner wiedergegebenen Bildes.
199. Francois III. Larochefoucault (Fig. 3).
Die von Kenner angeführte Wiederholung in Versailles
(Nr. 3223) hat in neuerer Zeit ihren Namen gewechselt
und heißt jetzt Rene du Puy du Fou. Die Authentizi-
tät des Wiener Bildes, das mit einer anderen Wieder-
holung im Besitze der Familie Larochefoucault genau
übereinstimmt, wird zur Wiederannahme der früheren
Bezeichnung zwingen. Die Originalzeichnung im Kest-
ner-Museum zu Hannover (Nr. 165).
204. Der Connetable von Montmorency.
Das äußerst stark beschädigte Originalgemälde in Ver-
sailles Nr. 3igo.
208. Diane Bastarde von Frankreich, Her- Fig. 3. Francois III. Larochefoucault.
zogin von Montmorency. Eine ziemlich ähnliche Wien, kunsthistorisches Hofmuseum.
Wiederholung, en miniature, im Louvre Nr. 685.
Man kannte bisher ihren Namen nicht. Das gegenwärtige Porträt ermöglicht dessen Benennung.
210. Das einzige Bildnis der französischen Serie in der Sammlung des Erzherzogs mit unrichtiger
Inschrift. Übrigens handelt es sich, wie bereits bemerkt wurde, nicht um eine französische Persönlich-
keit. Die Inschrift nennt den Dargestellten Petrus Strozzi. Es ist dessen Sohn, der Marschall Philipp,
übereinstimmend mit einer Wiederholung des Museums in Versailles Nr. 4069, die in zahlreichen
Sammlungen zweiter Hand wiederkehrt.
211. Derselbe Philipp Strozzi. Den vorzüglichen Nachweisen Kenners ist noch ein Stich von
Thomas de Leu hinzuzufügen, der damit völlig übereinstimmt.
1 L. Dimier, Le portrait du XVI» siecle aux Primitifs Francais, Paris 1904, p. 32.
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179. Der M arschall von Saint-Andre. Originalzeichnung in der Ermitage zu St. Peters-
burg Nr. 2946 (ausgestellt).
182. Der Connetable von Bourbon. Zahllose Kopien des gleichen Originals in den Albums
zweiter Hand und in einem Emailbildnis Ihrer königlichen Hoheit der Gräfin von Paris auf Schloß Randan.
188. Henri de Montmorency, Sohn des Connetable. Die Exposition des Primitifs francais
hat die erste in Frankreich bekannte Wiederholung dieses Bildnisses ans Licht gebracht (ohne Num-
mer). Sie ist im Besitze des Herrn Belvallette.1
194. Der große Herzog Franz von Guise. Originalgemälde im Louvre Nr. 1015. Die
Wiederholung in ganzer Figur, deren Zuschreibung an Clouet durch Gaignieres der Louvre aufrecht
erhält, ist nur eine unbedeutende Kopie.
196. Das einzige französische Bildnis, das Kenner nicht richtig identifiziert hat. Die Inschrift
lautet: Mad. de Ginville donariere de Guise. Der Zeitfolge nach hat sie Kenner auf Anna von
Este bezogen, die Gemahlin des großen Herzogs Franz
und Mutter des Balafre. Der Vergleich mit anderen
Bildnissen läßt keinen Zweifel darüber, daß es Antoi-
nette von Bourbon ist, Gemahlin des ersten Herzogs
Claudius, gestorben 1583 im Alter von 89 Jahren auf
ihrem berühmten Ruhesitze von Joinville, der dank
ihrer Fürsorge während des ganzen XVI. Jahrhunderts
für alle Tugenden beispielgebend blieb. Ihr Gesicht,
zwanzigmal wiederkopiert, ist einer der volkstümlich-
sten Typen der Zeit. Ich kenne kein zweites Exemplar
des von Kenner wiedergegebenen Bildes.
199. Francois III. Larochefoucault (Fig. 3).
Die von Kenner angeführte Wiederholung in Versailles
(Nr. 3223) hat in neuerer Zeit ihren Namen gewechselt
und heißt jetzt Rene du Puy du Fou. Die Authentizi-
tät des Wiener Bildes, das mit einer anderen Wieder-
holung im Besitze der Familie Larochefoucault genau
übereinstimmt, wird zur Wiederannahme der früheren
Bezeichnung zwingen. Die Originalzeichnung im Kest-
ner-Museum zu Hannover (Nr. 165).
204. Der Connetable von Montmorency.
Das äußerst stark beschädigte Originalgemälde in Ver-
sailles Nr. 3igo.
208. Diane Bastarde von Frankreich, Her- Fig. 3. Francois III. Larochefoucault.
zogin von Montmorency. Eine ziemlich ähnliche Wien, kunsthistorisches Hofmuseum.
Wiederholung, en miniature, im Louvre Nr. 685.
Man kannte bisher ihren Namen nicht. Das gegenwärtige Porträt ermöglicht dessen Benennung.
210. Das einzige Bildnis der französischen Serie in der Sammlung des Erzherzogs mit unrichtiger
Inschrift. Übrigens handelt es sich, wie bereits bemerkt wurde, nicht um eine französische Persönlich-
keit. Die Inschrift nennt den Dargestellten Petrus Strozzi. Es ist dessen Sohn, der Marschall Philipp,
übereinstimmend mit einer Wiederholung des Museums in Versailles Nr. 4069, die in zahlreichen
Sammlungen zweiter Hand wiederkehrt.
211. Derselbe Philipp Strozzi. Den vorzüglichen Nachweisen Kenners ist noch ein Stich von
Thomas de Leu hinzuzufügen, der damit völlig übereinstimmt.
1 L. Dimier, Le portrait du XVI» siecle aux Primitifs Francais, Paris 1904, p. 32.