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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 8.1893

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Heft 1
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Heft 2
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Körte, Alfred: Archäologische Studien zur alten Komödie
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Hauser, Friedrich: Eine tyrrhenische Amphora der Sammlung Bourguignon
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https://doi.org/10.11588/diglit.38776#0103
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Hauser, Eine tyrrhenische Amphora der Sammlung Bourguignon.

wider. Die peloponnesischen Satyrn mufsten es sich gefallen lassen, auf der atti-
schen Bühne ihre Bocksnatur mit der Pferdenatur der attischen Silene zu vertauschen,
während sich die dickbäuchigen dorischen Dämonen in der attischen Komödie
mehr als ein Jahrhundert behauptet haben.
Athen. A. Körte.

EINE TYRRHENISCHE AMPHORA DER
SAMMLUNG BOURGUIGNON
(Tafel i)
Das Gefäfs, welches im Folgenden besprochen werden soll, hat Herr Alfred
Bourguignon in Orvieto erworben; seine nie versagende Liberalität ermöglichte es
mir, die Vorlagen der Abbildungen auf Tafel i und
S. 94 f. anzufertigen. Die Vase kam in stark fragmentirtem
Zustand zu Tag, wurde zusammengesetzt, von der Be-
malung aber nur das Ornament ergänzt, für welches
antike Reste einen sicheren Anhalt boten. Der Firnifs
sitzt an den meisten Stellen sehr,dünn auf, wodurch er im
Brand eine gelblich-grüne Farbe angenommen hat. Das
aufgetragene Weifs hat den Erdsäuren nicht Stand ge-
halten, so dafs es sich jetzt nur noch durch Spiegelung
erkennen läfst*; gut conservirt dagegen ist das Roth,
welches in unserer Abbildung durch einen etwas dunk-
leren Ton wiedergegeben wird.
Die Vase giebt sich sofort als eine Angehörige der Gruppe von altattischen
Gefäfsen zu erkennen, für welche die Bezeichnung „tyrrhenische Amphoren“ noch
im Gebrauch blieb, auch nachdem längst nachgewiesen ist, dafs es sich sicher nicht
um etruskische Produkte handelt. Das Exemplar der Sammlung Bourguignon, von
einer Flöhe von 0,45, zeichnet sich vor den übrigen Vertretern dieses Typus durch
reichere Decoration und eine weiter fortgeschrittene stilistische Entwicklung aus. Über-
einstimmend mit den übrigen verwandten Gefäfsen, deren Verständnifs besonders durch
Georg Löschcke gefördert wurde1, weist die.Bourguignon’sche Amphora folgende Zier-
') Arch. Ztg. 1876 S. 108 ff. und Jahrbuch 1887, dem im Text genannten nur eine Amphora in
S. 275 fr. Sodann wurde die ganze Gruppe von Karlsruhe mit einer Darstellung des Prometheus,
Elolwerda im Jahrbuch 1890, S. 237fr. behan- Jahrbuch 1889, Taf. 5 und einzelne Streifen von
delt; er giebt ein Verzeichnis von. siebenund- drei Vasen in Holwerda’s Aufsatz,
sechzig Gefäfsen, welche er zu der — wie er sie *) Leider konnte der Lichtdruck die Spuren nicht
nennt — »korinthisch-attischen« Gattung rech- ganz der Vorlage entsprechend wiedergeben,
net. Von Piergehörigem neu publicirt wurde aufser A. d. R.
Jahrbuch des archäologischen Instituts VIII. 8
 
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