Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 10.1895

DOI Heft:
[Vorwort]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39190#0027
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Berlin im Januar 1896.
Zu den grofsen Funden der Neuzeit, welche unsere Kenntnifs der antiken
Kunst nach verschiedenen Richtungen hin ansehnlich bereichert haben, gehören die
zahlreicher als früher ans Licht gekommenen Portraitgemälde von Mumien aus der
ägyptischen Provinz El-Faijum. Die Bereicherung unserer Kenntnifs durch sie ist
um so erheblicher, da uns in ihnen die antike Malerei, von der uns der Natur der
Sache nach so wenig hat erhalten bleiben können, mit einer besonderen Leistung,
dem Portrait, wieder vor Augen tritt.
Die durch Herrn Th. Graf in Wien in verschiedenen Hauptstädten veran-
stalteten Ausstellungen seiner Sammlung solcher Portraits, deren Besprechung durch
angesehene Schriftsteller, der Übergang hervorragender Exemplare in europäische
Museen, haben die allgemeine Aufmerksamkeit erregt. Man glaubte besser als
sonst die Höhe der Leistung zu ermessen, welche die gröfsesten Künstler des
griechischen Alterthums auf dem Gebiete des Portraits erreicht haben müssen, in-
dem man, selbst wenn man von Überschätzung sich frei hielt, bewundernd sah,
was offenbar doch nur für einen alltäglichen Bedarf arbeitende Maler für die Be-
gräbnifsstätten einer Provinz in der römischen Kaiserzeit zu schaffen vermochten.
Dem so erregten Interesse sind vielfach Abbildungen dieser Malereien in
Zeitschriften, namentlich aber in Photographieen, deren Herr Graf eine ganze Samm-
lung hat herstellen lassen, entgegengekommen. Aber der Versuch mit den Mitteln
der heutigen Technik eines dieser Bilder in der Originalgröfse und in Farben als
Facsimile, so gut das überhaupt angeht, zu vervielfältigen ist nur ein Mal gemacht
und wird, schon der grofsen Kostspieligkeit wegen, so leicht nicht zum zweiten
Mal gemacht werden.
Mit Genehmigung der Generalverwaltung der Königlichen Museen hat das
Kaiserliche archäologische Institut für diesen Versuch ein besonders gutes und gut
erhaltenes Exemplar der Berliner Museen gewählt, welches aus einer von Herrn
von Kaufmann veranstalteten Ausgrabung herrührt. Es ist das Portrait einer Frau,
welche einer mitgefundenen Inschrift nach den Namen Aline trug. Das Farben-
blatt ist in der Farbendruck-Anstalt des Herrn Steinbock in Berlin durch den Maler
Herrn Neeser hergestellt und in den »Antiken Denkmälern des archäologischen In-
stituts« Band II, Tafel 13 erschienen.
Das Institut bietet es nunmehr in einer beschränkten Anzahl von Exem-
plaren zum Laden-Preise von 10 Mark auch einzeln Liebhabern und Sammlungen
an. Den Commissions-Verlag haben die Herren Stiefbold und Co. in Berlin (W.
Kronenstrafse 49) übernommen. Bestellungen nimmt jede Buch- und Kunsthand-
lung an.
Der General-Sekretar
des Kaiserlichen archäologischen Instituts
Conze.
 
Annotationen