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Borchardt, Der Augustustempel auf Philae.

fassende Bearbeitung aller Bauten schien weder möglich noch erforderlich, da damals
von französischer Seite eine Gesamtpublikation von Philae in Vorbereitung war.
Wenn also das im folgenden Gegebene nicht so lückenlos ist, wie ich es
wünschen möchte, so bitte ich dies damit zu entschuldigen, daß ich das Material
zu der vorliegenden Arbeit nur neben der Erledigung meiner damaligen Hauptaufgabe
habe sammeln können.
Die großen Tempel aus ptolemäischer und Kaiserzeit nehmen bekanntlich
nur den südlichen Teil der Insel Philae ein. Die ganze Nordhälfte war, wie

Abb. 2.


Lageplan der Insel Philae (nach Lyons, Report on the Island and tempels of Philae, Plan i).

1. Halle des Nektanebos.
2. Tempel des Arsnuphis.
3. Unbenannte Kapelle.
4. Kapelle des Mandulis.
5. Kapelle des Imuthes.
6. Unfertige Kapelle.

7. Tempel des Osiris (sog. Kiosk).
8. Tempel der Isis und des Harpo-
krates.
9. Tempel der Isis Wosret (sog. Ge-
burtshaus.
10. Tempel des Hathor.

11. Tempel des Harendotes.
12. Tempel des Augustus.
13. Stadttor.
14. Kirche.
15. Kirche.
16. Kloster.

der sonst von den Tempeln freigelassene Raum, von dem Häusergewirr einer
byzantinischen Stadt bedeckt. Unter den größtenteils aus lufttrockenen Ziegeln
bestehenden Ruinen der meist kleinen Wohngebäude zeichneten sich genügend klar
einige größere öffentliche Gebäude ab: zwei Kirchen, ein Kloster und hauptsächlich
das Stadttor, ein ansehnlicher Sandsteinbau, bekannt unter dem nicht recht zu be-
gründenden Namen »Triumphbogen Diokletians«. Südwestlich von diesem Tore
lagen die Ruinen des Augustustempels, der uns hier beschäftigen soll.
Die fragliche Stelle scheint im letzten Jahrhundert schon, wenn auch nur
oberflächlich, durchwühlt worden zu sein, wie aus den älteren Plänen und Notizen
hervorgeht, die uns zur Verfügung standen.
 
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