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Bethe, Die antiken Terenz-Illustrationen.

Vorsteher der Vatikanischen Bibliothek Herr Pater Ehrle die schönste derselben
den Vaticanus 3868 (C) in photographischer Reproduktion edieren. Zur erstgenannten
Publikation war ich aufgefordert worden, die Praefatio zu schreiben. Ich habe in
ihr, unterstützt durch das verständnisvolle und liberale Entgegenkommen des Herrn
Dr. de Vries wie des Herrn Verlegers, die sämtlichen illustrierten Terenzhandschriften
und die ältesten illustrierten Terenzdrucke sammeln, beschreiben und in ausreichenden
photographischen Proben, 91 an Zahl, auf 51 Tafeln vorführen können. Ich mußte
mich aber beschränken auf die Vorlegung des Materials und den Nachweis ihrer
Affiliationen — auch die scheinbar frei erfundenen Illustrationen mit mittelalterlichem
Kostüm in einigen Handschriften und den Inkunabeln konnte ich als abhängig von
den antiken nachweisen — und ferner auf eine Besprechung der Fragen über Her-
kunft und Alter der antiken Terenz-Illustrationen.


Abb. 1.

Der Zweck dieser Zeilen ist ein doppelter. Ich möchte zunächst die
Philologen, Archäologen, auch die neueren Kunsthistoriker auf diese Publikation auf-
merksam machen, damit ich alles getan habe, um den Bann zu brechen, der über
diesen vielseitig wichtigen Miniaturen liegt. Ferner will ich an einigen Beispielen
zeigen, wie nützliche Belehrungen wir aus ihnen auch für Textfragen und Probleme
der Bühne ziehen können.
Ich benutze hier nur die 4 getreuen Kopien der antiken Illustrationen:
1. Vaticanus 3868 (C)
2. Parisinus 7899 (P)
3. Oxoniensis (früher Dunelmensis) in der Bodleiana Auct. F, 2, 13 (0)
4. Ambrosianus H, 75 inf. (F), in welchem Anfang (Andria und Eunuch bis III, I,
26 = v. 416) und Schluß (Phormio V, 5, 4 = v. 832 bis Ende Phormio) fehlen.
C P 0 bilden eine Familie; ihr steht F als Repräsentant einer zweiten allein
gegenüber.
 
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